7.1.14

Die Pute von Panem - The Starving Games

USA 2013 (The Starving Games) Regie: Jason Friedberg, Aaron Seltzer mit Maiara Walsh, Cody Christian, Brant Daugherty, Ross Wyngaarden 83 Min. FSK: ab 12

Der Erfolg der „Tribute von Panem" zog zwangsläufig eine Parodie nach sich. Dass es so ein monothematischer Langeweiler wie „Die Pute von Panem" werden würde, ist die einzige Überraschung dabei.

Die sehr dumme Pute Kantmiss Evershot (Maiara Walsh) opfert sich für ihre Schwester, um ihr armes Dorf in den mörderischen Hunger Games zu vertreten. Als gute Bogenschützin überlebt sie und bietet dem Diktator President Snowballs (Diedrich Bader) die Stirn. Die Nacherzählung der „Hunger Games" mit ein paar absurden Twist kopiert einige Details eins zu eins, wobei in jedem Bild und in den erbärmlichen Tricks der billige Nachdreh erkennbar ist. So gibt es statt großem Publikum in Panem nur einen schäbigen Kinosaal. Im Rahmen der dreisten iGeräte-Werbung bekommt die Spracherkennung Siri als Game-Direktor eine wichtige Rolle und macht den sehr mäßigen Hauptdarstellern Konkurrenz.

Der Stinkefinger als Symbol des Widerstands ist noch das Harmloseste in einer Reihe von Obszönitäten, Furz-Scherzen, anderen Humor-Flatulenzen oder Splatter-Einlagen. Ist es ein akzeptabler Scherz, dass Oprah in einer vorherigen Ausgabe alle Konkurrenten aufaß? Wenn dann einer der Spott-Drosseln aus dem Logo des Films auf Kantmiss scheißt, muss das direkt eimerweise geschehen. Es gibt kein besseres Symbol für den auch nicht ansatzweise funktionierend getimten und abgemessenen Humor.

Wo sich andere schwache Genre-Parodien mit der Fülle von durch den Kakao gezogenen Filmen über die Zeit retten, gibt es hier zusätzlich nur einen verspäteten „Avatar"-Scherz („Stolzes und altes Volk von James Cameron geschaffen"). Das einzige Positive ist die angenehme Kürze der „Pute von Panem" im Vergleich zum Original. Dass dabei eine Konzentration auf das Gemetzel stattfindet, stößt wiederum mächtig ab. Auch hier herrscht Einfallslosigkeit, wenn die Hunger-Spiele wie beim Football mit Kommentatoren und Chearleadern aufgepeppt werden. So etwas gehört zu den vielen Referenzen, die man nicht versteht, wenn man nicht täglich in den USA vor dem Fernseher hängt.