Österreich, BRD 2013 Regie: Barbara Eder 88 Min. FSK: ab 16
Profiler sind auf dem Bildschirm und der Leinwand extrem populär. Was hinter dieser professionellen Fassade wirklich steckt, versucht der Dokumentarfilm „Blick in den Abgrund" herauszufinden. Der Titel referiert dabei auf ein Nietzsche Zitat: „Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein."
Er beginnt friedlich mit zwei Finnen beim Angeln am Meer. Doch wenn Helinä Häkkänen-Nyholm einen Kollegen in Südafrika um Hilfe bittet, beginnt das Grausen langsam hochzukriechen: Der beantwortet am Telefon beim Mittagessen Fragen über rituelle Stichwunden rund um die Augen. Auch die detaillierte Beschreibung einer Vergewaltigung, die ein deutscher Profiler bei der Bahnfahrt in sein Diktiergerät spricht, macht klar, dass diese Menschen nicht unbedingt zu den glücklicheren gehören. Obwohl die amerikanischen FBI-Senioren die von Thomas Harris für seinen befragt worden und die dann ihre Charaktere im Film „Das Schweigen der Lämmer" wieder finden, Humor in die Studie einer Berufs-Deformation bringen. Die nach-inszenierten Szenen bestechen mit hochwertiger Kameraarbeit und klaren, gut aussehende Bildern, nehmen aber - eben weil sie inszeniert sind - den Personen viel spontanen Ausdruck und Authentizität.