27.7.09

Fanboys


USA 2008 (Fanboys) Regie: Kyle Newman mit Sam Huntington, Christopher Marquette, Dan Fogler, Jay Baruchel, Kristen Bell 93 Min. FSK: ab 12

Das Meer sehen! Das war der letzte Wunsch der todkranken Martin (Til Schweiger) und Rudi (Jan Josef Liefers) in „Knockin’ on Heaven’s Door“. In „Bucket List“ (Das Beste kommt zum Schluss) hat der ebenfalls krebskranke Carter (Morgan Freeman) eine letzte Liste von Sachen, die er noch erleben möchte: Rom, Hong Kong, den Louvre und die Chinesische Mauer sehen. Fallschirmspringen, Tränen lachen... Das Sehen der „Episode 1“ von „Star Wars“ steht nicht auf dieser Liste und würde auch unpassend banal wirken.

Genau dies setzt aber der Film „Fanboys“ in diese Formel ein, die immer wieder zu rührseligen, aber auch tiefsinnigen Filmen führte. Diesmal sind es vier „Star Wars“-Fans, die lange vor der Premiere den Teil 1 sehen wollen, der ja 1998, 15 lange Warte-Jahre nach den Teilen 4-6 erschien. Linus ist an Krebs erkrankt, wird die Premiere wahrscheinlich nicht mehr erleben, deshalb wollen die ehemaligen Freunde in die Skywalker Ranch einbrechen, das legendäre Studio von Star Wars-Guru George Lucas, wo der fertige Film liegt. Die Reise wird eine ziemliche Pleite, weil die „Fanboys“ zwar alles über die Film-Trilogie wissen, aber nichts, absolut gar nichts vom Leben. Nur Eric hat sich von den Träumen eines Comic-Zeichners verabschiedet und ganz erwachsen einen Job im Autohaus des Vaters übernommen. Das hirnrissige Abenteuer soll auch Eric und Linus wieder zusammenbringen.

„Fanboys“ langweilen unendlich mit den üblichen „Abenteuern“ infantiler Amerikaner. Diesem Stereotyp einer schwer erklärlichen Serie von Erfolgfilmen wurde die „Persönlichkeit“ von Film-Fans übergezogen, doch wer nicht selber Ewigkeiten über irgendwelche Details in „Star Wars“ diskutieren kann, wird die Figuren und den Film nicht verstehen. Die „Helden“ balgen sich mit „Star Trek“-Fans, das muss scheinbar so sein, und der krebskranke Linus sprintet quicklebendig nahezu die ganze Zeit beschwerdefrei durch die Handlung. Selbst die Cameo-Auftritte von Carrie Fisher (Prinzessin Leia), , William Shatner (Kirk) sowie Kevin Smith und Jason Mewes („Clerks“) wirken unlustig wie lustlos. Am Ende beweisen die „Fanboys“ ihr wahres Fantum damit, dass sie alle alles über Star Wars wissen, aber vor allem noch Jungfrauen sind! Genau so muss man feststellen, der Film hat keine Ahnung vom Leben (und Sterben). Die Belanglosigkeiten, die übrigbleiben, langweilen oder ärgern.