10.9.08
Die Stiefbrüder
USA 2008 (Step Brothers) Regie: Adam McKay mit Will Ferrell, John C. Reilly, Richard Jenkins 98 Min. FSK: ab 12
Die Komödien-Sonderabteilung „Infantile Scherze“ der Apatow Productions beliefert uns nun monatlich mit neuen Ergüssen. Der seltsame Humor wächst sich langsam zu einer Epoche aus - die allerdings kaum einen Stellenwert wie etwa bei den Marx-Brothers erlangen wird. Stärker als der Lachzwang ist hier das Wundern über diese Art von Witz.
Süß ist es, wenn Kinder Erwachsene nachahmen. Traurig, wenn Ausgewachsene auf dem geistigen Stand von Kinder blieben. Schön, wenn Große das Kind in sich erhalten haben. Doch was, wenn zwei fast 40-Jährige immer noch bei den Eltern leben und sich einfach nur so und sehr selbstverständlich extrem infantil verhalten? Ist das schon komisch?
Brennan lebt alleine mit seiner Mutter Nancy Huff und Dale bei seinem Vater Robert Doback. Als die beiden älteren Erwachsenen verliebt zusammen ziehen, beginnen harte Zeiten für die verwöhnten großen Jungs. Schon beim ersten Abendessen streiten und heulen sie wie Kindergarten-Insassen. Dann müssen sie sich noch ein Zimmer teilen und den Ärger dabei kann man sich vorstellen. Aber auch in Form der sichtlich reifen Will Ferrell und John C. Reilly? Daraus soll der Humor dieser absurden Klamotte entspringen, was manchmal funktioniert, aber längst nicht einen ganzen Film lang. Da helfen dann auch ein paar Ekelmomente nicht über die Lücken hinweg. Doch unerschütterlich und sichtlich genüsslich spielten die beiden Komödianten die Albernheit aus, wie sie es schon in "Ricky Bobby - König der Rennfahrer" taten. Im Falle von Will Ferrell als Autor und Produzent mit besonders viel Engagement.
Vielleicht bleiben „Time to say goodbye“ in einer Schmalz-Rapp-Version sowie ein paar andere Momente haften. Momente, bei denen man sich an den Kopf packt. Bewundernd, denn bei einer Schwemme von absurd-albernen Filmen kann es gar nicht mehr so einfach sein, richtig bescheuerte Ideen aufzutreiben.