10.9.07

Salvador - Kampf um die Freiheit


Spanien 2006 (Salvador - Puig Antich) Regie: Manuel Huerga mit Daniel Brühl, Tristán Ulloa, Oriol Arau, Leonardo Sbaraglia, Joel Joan 134 Min.
 
Daniel Brühl ist nicht nur einer der besten jungen deutschen Schauspieler, er ist auch Halb-Spanier. Für die Rolle des katalanischen Widerstandskämpfers Salvador Puig Antich drehte er erstmals in seinem Geburtsort Barcelona. Und synchronisierte sich selbst für die deutsche Fassung. Der Anarchist und Bankräuber Salvador Puig Antich wurde 1974 in der Franco-Diktatur hingerichtet. Als letzter politischer Gefangener dieser dunklen Epoche Spaniens.
 
Es sind die Szenen der wilden, lustvollen Widerstands, die sich international so gleichen: Mit dem Mut der Jugend kämpfen Salvador Puig Antich und seine Freunde 1973 gegen das Regime Francos, philosophieren, genießen das Leben. Um den Kampf zu finanzieren, werden Banken überfallen. Doch die politischen Täter stellen sich dabei stümperhaft an, die Gruppe schrumpft. In einer brutalen Polizeiaktion wird auch Salvador festgenommen, in einem Schusswechsel stirbt dabei ein Polizist. Nun wartet der junge Mann auf seinen Prozess und die wahrscheinliche Hinrichtung.
 
In einer reizvollen Form erzählt Salvador im Gefängnis seinem Anwalt von den Ereignissen. Mit Farbverfremdungen und expressiven Aufnahmen gestaltet der Regisseur Stimmungen der Rückblenden, während in der Gegenwart vor allem die Menschen um Salvador in einen sensibel gezeigten Dialog mit dessen zurückhaltender Persönlichkeit treten. Da ist vor allem der Gefängniswärter, der Salvador anfangs hasst, ihm aber über einen Brief an dessen Vater näher kommt. Und die Familie Salvadors, das enge Verhältnis zur jüngeren Schwester, das schwierige zum Vater.
 
Manuel Huerga gelang ein stilistischer wie emotional intensiver Film, der eine fast vergessene Zeit Europas mit einem leidenschaftlichen Kampf wieder aufleben lässt. Vor allem in der Originalversion ist die andere Seite von Daniel Brühl beeindruckend.