24.4.07

Inland Empire


USA, Polen, Frankreich 2006 (Inland Empire) Regie: David Lynch mit Laura Dern, Jeremy Irons, Harry Dean Stanton 180 Min. FSK: ab 12
 
Filme von David Lynch sind rätselhafte Abgründe. Das Ohr im Gras von "Blue Velvet", das erzählerische Möbius-Band von "Lost Highway", das Böse in faszinierend verrückter Serienform von "Twin Peaks", die zwei Leben einer Schauspielerin am "Mulholland Drive". Und jetzt wieder eine Schauspieler, ein Dreh, ein Traum und erneut weiß man nicht, was ist was. Doch etwas ist anders bei diesen drei Stunden, die eindeutig Lynch, aber doch so gar nicht Lynch sind. De Regisseur experimentierte immer mit neuen Formen des Bildes, in den letzten Jahren auch mit neuen Formen des Filmvertriebs. Kurzfilme wurden im Abo im Internet angeboten. Und nun ein Kinofilm, der digital gedreht wurde. Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass "Inland Empire" ein Lynch-Film ist, der wirkt, wie das Werk eines Filmhochschülers, der Lynch imitiert. Vielleicht brauchen die Verwirrungen, die Abgründe dieses einzigartigen Erzählers die Tiefe eines echten, altmodischen Kinobildes, um zu wirken, um die Aufmerksamkeit mitzunehmen in das Lynch-Labyrinth. Bei "Inland Empire" gelingt das leider nicht und viele Lynch-Fans gehen ganz anders verstört aus dem Kino.