24.4.07
Die Hochstapler
BRD 2006 Regie und Buch: Alexander Adolph Musik: Dieter Schleip 87 Min.
Vier Hochstapler erzählen vor der Kamera, wie sie belogen, betrogen und manipuliert haben. Das reißt als Ankündigung nicht vom Hocker. Doch Alexander Adolph, der ausgezeichnete Autor vieler Fernsehfilme, schafft es in seinem Kinodebüt als Regisseur mit unglaublichen Geschichten zu fesseln.
Torsten S., Marc Z., Peter G. und Jürgen H. reden. Sie reden davon, wie sie anderen viel Geld abgeluchst haben und sich letztendlich um Kopf und Kragen geredet haben. Die Rollen sind dabei vertauscht: Der unkenntlich als Schatten aufgenommen wurde, ist nicht der Verbrecher, es ist das Opfer. Die Täter bekommen gutes Licht und die volle Aufmerksamkeit der Kamera.
Dabei wirkt es gleichermaßen erschreckend und amüsant, wie leicht es anscheinend ist, den Leuten das Geld aus der Tasche zu leiern. Und es war nicht wenig Geld, nicht umsonst nennt man sie Millionenbetrüger. Ihr Geschichten sind so gut, dass man zwischendurch zweifelt: Ist das jetzt wirklich eine Dokumentation oder ist alles getürkt, fallen nur wir auf die Trickser rein.
Das an sich nicht besonders sensationelle Thema präsentiert sich in der Dokumentation äußerst spannend. Aber das ist bei Alexander Rudolph nicht überraschend, weil er schon für seine Tatort-Bücher Grimme-Preise erhalten hat. Auch die Musik ist ausgezeichnet: Es ist ungewöhnlich, dass ein Dokumentarfilm mit einem ausgeklügelten symphonischen Score aufwartet. Für "Die Hochstapler" komponierte Dieter Schleip, einer der renommiertesten Filmkomponisten Deutschlands.