Dänemark, Deutschland, Tschechien 2021 (Marco Effekten) Regie: Martin Zandvliet, mit Ulrich Thomsen, Zaki Youssef, Sofie Torp, 125 Min., FSK: ab 12
Die Erwartungen an die fünfte Verfilmung eines Krimis von Jussi Adler-Olsen sind überschaubar: Spezialermittler Carl Mørck will nach „Erbarmen" (2012), „Schändung" (2014), „Erlösung" (2016) und „Verachtung" (2018), im Sonderdezernat Q immer am Rande des Zusammenbruchs, den Fall eines Familienvaters lösen, der vor einigen Jahren spurlos verschwand. Dessen Pass wird beim 14-jährigen Rom Marco gefunden, der allein nach Dänemark einreist. Mørck, nun gespielt von Ulrich Thomsen, der Nikolaj Lie Kaas ablöst, ist übergriffig in der Recherche, übermüdet im Alltag und überspannt bemüht, seinen Arbeitsplatz auf Bewährung zu halten.
Der Nordic-Noir-Thriller um Spendengelder für Afrika, die bei reichen Dänen landen, verläuft interessant, dicht, aber lange Zeit nicht wirklich spannend. Beim üblichen hohen Maß an Gewalt entdecken wir diesmal bei sichtbar geringerem Etat auf TV-Niveau keine wahnsinnig böse oder düstere Verschwörung. Nach viel dänischer Fremdenfeindlichkeit steht am Ende immerhin sozialkritisch fest: Es waren die Einheimischen!