Aus Peggy Bundy („Eine schrecklich nette Familie") wird Erin Brockovich! Eine nach zwei Folge nur langsam überzeugende Besetzung. Aber die zehnteilige Serie, inspiriert vom Leben der engagierten Rechtsanwaltsgehilfin, bietet beim Kampf um Gerechtigkeit solide Unterhaltung. Annie „Rebel" Bello (Katey Sagal) ist wie ihr reales Vorbild eine Anwaltsgehilfin ohne Jura-Abschluss. Außerdem gefürchtet wegen ihres Kämpferherzens und unkonventioneller Methoden. Während sie gegen ein Medizin-Unternehmen kämpft, dessen künstliche Herzklappen krank machen, werden sie und die Serie unterstützt von Kindern und Ehemännern. Einer von letzteren sitzt praktischerweise auf der Polizeiwache, wo Rebel wieder mal in der Zelle landet und mit Kaution freigekauft werden muss. In einer Nebenhandlung streitet sich die jähzornige Kämpferin mit dem nächsten Ehemann. Zum Glück kassiert ihre Ex-Schwägerin und Assistentin dabei rechtzeitig Rebels Gewehr ein.
Die ruppige und wenig taktvolle Kämpferin für die gerechten Sachen bekommt Hilfe von ihrem Boss Julian Cruz (Andy Garcia). Wie der von seiner eigenen guten Seite überzeugt werden muss, weil er den Fall aus Trauer um seine Frau nicht anrühren will, gibt den ersten beiden Folgen schauspielerisch und dramatisch mehr Substanz. (Folge zwei durfte man sehen, aber nicht verraten!) Das ist zwar längst nicht die Vielschichtigkeit, die Julia Roberts und Regisseur Steven Soderbergh dieser Figur gegeben haben, aber erbauliche klassische Serien-Kost.
„Rebel" (USA 2021), Regie: Marc Webb, mit Katey Sagal, John Corbett, Lex Scott Davis, 10 Folgen à 50 Min., FSK: ohne Angabe