6.10.19

Dora und die goldene Stadt

USA, Australien 2019 (Dora and the Lost City of Gold) Regie: James Bobin mit Isabela Moner, Eugenio Derbez, Eva Longoria, Michael Peña 103 Min. FSK ab 6

Die Real-Verfilmung der Zeichentrickserie „Dora" ist ein sehr flottes und unterhaltsames „Indiana Jones" für Mädchen geworden: Da sie im Dschungel aufgewachsen ist, wurde die immer gut gelaunte Dora (Isabela Moner) zum Natur-Nerd: Sie trägt ganz selbstverständlich eine Boa (Schlange) als Boa (Schal). Nun soll sie allerdings von den Entdecker-Eltern getrennt in der Stadt zur Schule. Der Vater (Michael Peña) erklärt ihr herrlich lächerlich die Gefahren der Stadt: Zum Beispiel die höllischen Klänge eines Raves! Beim ersten Tag an der US-Highschool muss Dora bei der Sicherheitskontrolle eine komplette Survival-Ausrüstung aus ihrem Rucksack holen. Doch hier sind ganz andere Überlebens-Qualitäten gefordert, wie ihr Cousin Alejandro (Eugenio Derbez) mit großer Anpassung erfahren hat. Bloß nicht auffallen und kein Mobbing-Opfer werden. Doch ausgerechnet mit der Oberzicke und dem größten Außenseiter landen Dora und Alejandro dank einer Entführung wieder im Dschungel. Gangster zwingen das Mädchen, ihre Eltern zu finden und damit einen sagenhaften Goldschatz.

„Wer bist du, weshalb bist du so klug und was machst du auf meiner Schule?" Die hasserfüllte Begrüßung der Oberzicke charakterisiert Dora direkt: Gut gelaunt und singend und klüger als die ganze Schule. Selbstverständlich ist die Heldin ein Mädchen, intelligenter als der Mann war schon die Mutter (Eva Longoria) und als Herrscherin des Maya-Volkes sehen wir eine respektable Diva.

„Dora und die goldene Stadt" hat etwas von den Kinderagenten „Spy Kids" von Robert Rodriguez, diesmal wurde auch für ein lateinamerikanisches Zielpublikum gedreht. Auch wenn nach einer halben Stunde Action und Schatzsuche lospoltern, werden Kinder und Jugendliche immer ernst genommen. Dora bleibt sich bei allen Gefahren des Dschungels und der Gesellschaft treu und wird nicht normal. Die Ablehnung des Goldes, der Respekt vor der Natur und auch vor alten, indigenen Kulturen gehört zu den Pluspunkten des bei Groß und Klein gut besetzten und von Regisseur James Bobin („Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln") hochwertig realisierten Kinderfilms.