USA 2019 Regie: Paul Downs Colaizzo, mit Jillian Bell, Michaela Watkins, Utkarsh Ambudkar, Lil Rel Howery, Micah Stock 104 Min. FSK ab 6
„Brittany runs a Marathon" ist wie Bridges Jones ohne Schokolade - also auf Humor-Diät. Die Lebenssituation der Mittzwanzigerin Brittany (Jillian Bell) ist ganz schön deprimierend und nur begrenzt spaßig. Halt- und joblos will sie ihrem unglücklichen Leben mit Sport eine Wende geben. Vor allem die vielen Pfunde sollen weg. Und nachdem sie die erste Runde um den Block geschafft hat, macht Sport in wenigen Minuten glücklich und dünner. Doch nicht nur die oberflächliche Wohnungspartnerin, die nur auf Vergnügung und Drogen aus ist, stellt eine Gefahr für das Fitness-Programm dar. Als Übertraining eine Pause erzwingt und den anvisierten New York-Marathon gefährdet, macht geringes Selbstbewusstsein Brittany grob unfreundlich und zickig. Die Waage bestimmt, wie gut sie sich fühlt, und der Selbsthass gebiert ein fieses Ekel.
„Brittany runs a Marathon" erscheint wie ein eher seltsamer als komischer Zwitter zwischen Selbstfindung einer frustrierten Frau und mäßiger Sport-macht-alles-besser-Begeisterung. Brittany beschwert sich zwar über den Arzt, der ihr zu viele Funde diagnostiziert (Fat-Shaming!), aber anfangs zieht der Film selbst Brittany mit reichlich Bildern von Körperfülle nach unten. Die Besprechungen ihrer Datings und des Suche nach einem Liebes-Leben sind beim Lauftraining witzig, wenn der Film im Verlauf der Jahreszeiten mal Tempo aufnimmt. Nebenbei wird die verzweifelte Job-Situation für Intellektuelle in New York gestreift, aber vor allem die Bemerkungen, wie das Leben einer Frau mit Übergewicht ist, lassen eine emotionale Achterbahn in der Geschichte hinter dem Film erahnen. Ins Ziel „Spielfilm"wurde das nur teilweise gebracht.