USA, China, Kanada 2019 Regie: Kelly Asbury 88 Min. FSK ab 0
Die nächste Spielzeug-Figuren–Verfilmung ist wieder ein überlanger Werbeclip mit schlecht aufgepappter Moral. Die aktuelle Rangfolge dieser Filmchen: The good (Lego Movie), the bad (Playmobil Film) and the „UglyDolls".
Innere Werte von Plüschfiguren? Früher Stroh, heute Plastik, also hohl. Ausgerechnet die UglyDolls, unperfekte Kuschelwesen, denen mal ein Auge fehlt oder irgendwas zuviel ist, machen sich der Oberflächlichkeit schuldig. Denn im Prinzip könnte man anlässlich der Figuren, die aus der Reihe und vom Fließband der Spielzeughersteller gefallen sind, etwas Raueres außerhalb der Reihe erwarten. Doch in UglyVille finden wir singende Püppchen, die an nichts anderes denken, als von einem Kind erwählt zu werden. Vom anarchischen Spaß der Legofilm-Charaktere ist das sehr weit entfernt.
Die ewig optimistische Moxy macht in der ersten von vielen Musicalnummern klar, dass sie unbedingt in „die Welt da draußen" will. Auf dem Weg dahin müssen sie und ihre zumindest witzig gestalteten Freunde durch eine gnadenlose Schule der Perfektion. „UglyDolls" ist spätestens hier der übliche US-Schulfilm mit sympathischen Außenseitern und ekligen Angepassten, mit Mobbing und dem mühsamem Finden der eigenen Qualitäten. Im Trainingslager für uniforme Puppen ist Schönling Lou Bösewicht und Anführer der hirnlosen Puppenherde.
In der Parallelhandlung erkunden die fiesesten der nur auf Äußerlichkeiten bedachten Mädels UglyVille und auch wenn sie sich dauernd über Dreck und Schmutz beschweren, davon ist tatsächlich überhaupt nichts zu sehen. Im Gegensatz zur ursprünglichen Idee der schrägen Püppchen Ugly Dolls und der viel zu oft wiederholten Prämisse unwichtiger Äußerlichkeiten ist hier alles um die Figuren herum langweilig glatt.
„UglyDolls" könnte, wenn besser erzählt, ein Plädoyer für Integration sein. Man weiß relativ schnell, wo es hingeht, aber leider geht es nicht allzu schnell voran. Die bunte, aber farblose Kopie eines Teeniefilmchens verfolgt seine Moral der inneren Werte keineswegs konsequent und bleibt „Toy Story" in ganz, ganz arm.