BRD 2019 Regie: Neele Leana Vollmar, Meggy Hussong, Yola Streese, Laura Tonke, Oliver Mommsen, Carolin Kebeku 94 Min. FSK ab 0
Ganz schon wild geht es zuhause her bei Lotta Petermann (Meggy Hussong): Mama Sabine (Laura Tonke) kocht am liebsten Ayurdingsbums, Papa Rainer (Oliver Mommsen) ist eifersüchtig auf den Guru Heiner Krishna (Milan Peschel) und Lottas Blöd-Brüder (Lenny und Marlow Kullmann) nerven den ganzen Tag. Aber zusammen mit ihrer besten Freundin Cheyenne (Yola Streese) und dem nerdigen Paul (Levi Kazmaier) tritt Lotta in der Schule gegen die eingebildeten (G)Lämmer-Girls an. Denn bei deren Anführerin gibt es eine Party, auf die Lotta und Cheyenne niemals gehen würden. Doch eine Einladung hätten sie schon gerne...
Nach der Kinderbuchreihe „Mein Lotta-Leben" von Autorin Alice Pantermüller und Illustratorin Daniela Kohl erzählt der gleichnamige Film eine kleine, nette Geschichte, mehr nicht. In Zeiten von digitalen Traumwelten und allen erdenklichen Fantasien gewinnen die bodenständigen Figuren um Lotta schnell Sympathien. Das Natürliche und Widererkennbare bringt aber auch die Gefahr mit sich, dass diese Kinder wenig reizvoll sind. Das fällt auf, wenn überzogene Charaktere wie Comedy-Star Carolin Kebekus als Klassenlehrerin Frau Kackert für frechen Spaß sorgen.
Die „lockere" Handkamera, die Krickel-Zeichnungen auf dem Bild (siehe Snapchat-Filter) oder die Ansagen in die Kamera - das ist anfangs witziger Firlefanz, der äußerlich bleibt, weil die Handlung nicht gleichartig „flippig" daherkommt. Hier ist selbst bei der Regisseurin von „Rico, Oskar und die Tieferschatten" und „Rico, Oskar und der Diebstahlstein", Neele Leana Vollmar, alles wie gehabt: Die Außenseiter an der Schule müssen sich gegen die mobbende, selbsternannte Elite durchsetzen. Die Freundschaft wird durch Verführungen von der Glammer-Seite des Schullebens auf die Probe gestellt. Kann man sehen, aber auch im Fernsehen.