19.12.06
Wild X-Mas
USA 2005 (Just Friends) Regie: Roger Kumble mit Ryan Reynolds, Amy Smart, Anna Faris 94 Min. FSK: ab 6
Süßer die Worte nie klingen, als wenn eine freche Weihnachtskomödie angekündigt wird. Billy Bob Thornton als "Bad Santa" auf Diebes- und Sauftour - so bekam Weihnachten einen neuen Sinn. Doch dieser Niko-Klau setzte sich nicht durch und deshalb wäre als Übersetzung für "Wild X-Mas" (im amerikanischen Original "Just Friends") korrekt: "Milde Weihnacht".
Der fette Chris und die flotte Jamie sind dicke Freunde. Obwohl er Punchingball und sie Liebling der Highschool ist. Aber Chris will mehr, er liebt Jamie und bekommt eine Abfuhr. Jahre später legt Chris als Schönling im Showgeschäft reihenweise Frauen flach. Gerade soll er das blondes Doofchen Samantha für einen Plattendeal rumkriegen, als ihr Flieger bei ihm zuhause in New Jersey notlandet. Die Begegnung mit Jamie gerät katastrophal. Weder als Aufreißer mit Porsche auf verschneiten Straßen noch als Softie kann Chris seine alte Liebe erobern. So geht er zwischen Neuem und fettem Image, zwischen Aufreißer und unsicherem Jüngelchen langsam und mäßig komisch unter.
Schon die anfänglich Rückblende mit arg auffälligem, um's Gesicht geschminktem Kunstfett macht Angst bei dieser romantischen Komödie zur Weihnachtszeit. Obwohl die Protagonisten die Zwanzig überschritten haben, aussehen wie Erwachsene, sind sie dem Personal der Teenie-Komödie längst noch nicht entwachsen. Hier ist zu Weihnachten noch alles nett, selbst der Zynismus. Wenn die aufwendigste Weihnachtsdeko des Staates grandios vernichtet wird, wenn der dämliche Star mit Schaum vor Mund zugrunde geht, sind das seltene Highlights in einem schnell vergessenen Serienprodukt.