5.9.06

Cars


USA 2006 (Cars) Regie: John Lasseter als Sprecher: Paul Newman / Friedrich Schönfelder, Bonnie Hunt / Bettina Zimmermann, Owen Wilson / Daniel Brühl (Lightning McQueen), Richard Petty / Niki Lauda (The King), Tony Shalhoub / Rick Kavanian (Luigi) 116 Min. FSK: o.A.
 
Pixar hat die digitale Animation revolutioniert, sie erst richtig hof-, sprich: kino-fähig gemacht. Das kalifornische Studio begeisterte mit jedem ihrer nun sieben CGI-Kinofilme und trieb die Technik immer wieder auf neue Höchststände. "Toy Story", "Das große Krabbeln", "Findet Nemo", "Die Unglaublichen" haben nebenbei auch die kriselnde Disney-Zeichenabteilung über Wasser gehalten und sind die zweite Erfolgsstory von Apples-Firmenchef Steve Jobs. Jetzt also der siebte Kinospaß und unter der Regie des Pixar-Bosses John Lasseter wird so richtig Gas gegeben. Im Kino kann man sich das wenigstens noch leisten und es gibt auch keine Tote durch Raserei...
 
"Cars" beginnt gleich ungeheuer rasant, so hat man Autorennen selten im Film und schon gar nicht im Fernsehen gesehen: Auf einer Art Indianapolis-Kurs fliegen die Reifen und die Fetzen. Dabei sind nicht nur die Autos animiert - dass heißt sie haben eine Seele, Augen und sind ziemlich redselig. Auf Menschen wurde auch bei den jubelnden Massen, bei den Kommentatoren und beim Reifenwechsel verzichtet. "Cars" zeigt und hält, was es verspricht: Autos! Autos in jeder Form und Gemütslage.
 
 
Der Held von "Cars" heißt Lightning McQueen und ist ein freches, rotes Sportauto, das es mit den alten Hasen aufnimmt. Und es scheint zu klappen, Lightning alle Gemeinheiten der Gegner, verzichtet auf einen Boxenstopp und hat mit fast einer Runde Vorsprung den sicheren Sieg vor Augen. Doch dann machen die Reifen schlapp, es gibt ein Unentschieden von drei Rennwagen. Nun geht es zum Entscheidungsrennen nach Kalifornien.
 
Eigentlich hätte Lightning ja alle unsere Sympathien auf seiner Seite. Doch wie er sein Team unbeherrscht anschnauzt, wie er meint, er sei der King, ist nicht nett. Deshalb schickt ihn der Film auch zur Läuterung auf einen Umweg. Beim Transport rollt er vom Laster und landet in dem Wüstenkaff Radiator Springs, wo er eine Verkehrsstrafe abarbeiten muss. Hier in diesem Stückchen Amerika, in dem Zeit stehen geblieben ist, werden ihm die wahren Werte von Freundschaft und Familie beigebracht - immer noch produziert Disney die Filme von Pixar!
 
Trotzdem sind die Figuren äußert sympathisch und der Film überzeugt mit einer unglaublichen Detailverliebtheit. Wenn aus Einsen und Nullen Formen und dann später Figuren mit Seele werden, bleibt Pixar unschlagbar. Egal ob es der ungestüme McQueen (benannt nach dem rasenden Schauspieler Steve McQueen), ein knackiger Porsche oder nur ein brummiger Laster ist. Etwas einfacher machen es die Stimmen, wobei die US-Stars von deutschen Schauspielern und Komikern ersetzt werden und einige Profis des heißen Gummis wie Christian Danner, Franziska van Almsick, Michael Schumacher und Mika Häkkinen für den letzten Gag-Schliff sorgen.