12.7.21
Fast & Furious 9
USA 2021 Regie: Justin Lin, mit Vin Diesel, Michelle Rodriguez, Charlize Theron, Helen Mirren 145 Min. FSK ab 12
„Wir waren bisher auf verrückten Missionen rund um die Welt, haben gemacht, was jeder als nahezu unmöglich bezeichnet. Und ich hab nicht mal eine Narbe, obwohl ich in meiner Jacke ein Einschussloch hab." Diese „Erkenntnis" einer der Action-Figuren von noch einer „Fast & Furious"-Fortsetzung, der vierten von Regisseur Justin Lin, sagt alles über die Mischung aus James Bond und Roadrunner. Weltweite Action, ohne dass irgendetwas oder irgendjemandem etwas passiert. Oldtimer Dom Toretto (Vin Diesel) jagt diesmal als Macguffin irgendwas, was einen Todesstern steuert. Und die Gespenster seiner Familienvergangenheit in Form des lange verschwundenen Bruders Jakob (John Cena). Da beide Darsteller auf gröbere Mimik spezialisiert sind und auch echte Stars wie Charlize Theron oder Helen Mirren sich unter Wert verkaufen, bleibt nur die Raser-Action übrig. Dazu viele melodramatische Rückblenden in die ungestümen Jugend-Jahre der Familie Toretto. Mit dem, was Raser so in Familienkreisen machen: Rasen, den Vater in die Luft jagen und Rache suchen. Während diese Rückspiegel-Dramatik gerne Material besserer Filme ist, bremst es hier nur die Hauptsache aus. „Fast & Furious 9" ist rund um Dom Toretto ein hirnloses Action-Tourette mit sinnlosen Raserei-Ausbrüchen. Egal ob im Dschungel oder in Großstädten, die übergangslos zu Wüstenlandschaften werden, übermotorisierte Blechkisten rasen hintereinander her und Leute mit zu vielen Muskeln schlagen aufeinander ein. Das meiste ist unmöglich – in mehr als einer Bedeutung. Dass es dabei von Köln (sic!) aus ins Weltall geht (siehe „James Bond - Moonraker") wirkt eher verzweifelt und absurd als originell und gelungen.