USA, Großbritannien 2021 (Wrath of Man) Regie: Guy Ritchie, mit Jason Statham, Scott Eastwood, Jeffrey Donovan, 119 Min. FSK ab 16
Schon die erste Perspektive des Geldtransporter-Überfalls, mit einer Einstellung nur von innen gefilmt, ist mit deftigem Bass im Ton und Bild packend. Es werden andere Ansichten der gleichen mörderischen Szene folgen, die der Film nach und nach frei gibt. Derweil fragen wir uns, mit welcher Motivation der offensichtlich überqualifizierte Wachmann „H" (Jason Statham) bei der Geldtransport-Firma anheuert. Und den Job so gut macht, dass es irgendwann reicht, sein Gesicht zu zeigen, um schwer bewaffnete Räuber zu verjagen.
Action-Brutalo Jason Statham („The Transporter") und Regisseur Guy Ritchie („RocknRolla", „The Man from U.N.C.L.E.", „King Arthur") machten schon mit „Lock, Stock and Two Smoking Barrels" (Bube Dame König grAS, 1998), „Snatch" (2000) und „Revolver (2005) gemeinsam Eindruck. Der neue Rache-Thriller „Cash Truck" (Geldtransporter) zeigt beide in überraschend guter Form. Das Remake des französischen Films „Le Convoyeur" ist raffiniert in der Montage von Perspektiven und Rückblenden; spannend nicht nur in der stark und professionell inszenierten Action, sondern auch im Rätsel um die Hauptfigur „H". Dabei verzichtet der Ex-Mann von Madonna auf seinen üblichen Stil voller Gimmicks und Manierismen. Die Stimmung machen düsterer Soundtrack, schwarze Klamotten und ein diesmal wirklich ernster Blick bei Statham. Dessen Rolle hat wesentlich mehr Substanz als sein üblicher Miet-Chauffeur. Zum Finale um den Pokal des Gnadenlosesten tritt ein erstaunlich guter Scott Eastwood („Fast & Furious 8", „Pacific Rim: Uprising", „Overdrive") immer mehr aus dem großartigen Ensemble (unter anderem Josh Hartnett und Eddie Marsan) hervor: Nicht zufällig erinnert seine Besetzung an die Brutalo-Rollen von Papa Clint Eastwood in Don Siegels „Dirty Harry"-Filmen.