18.2.20

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BRD, Belgien, Kenia 2018 Regie: Beryl Magoko 90 Min.

Beryl Magoko wurde als junges Mädchen in einem ländlichen Dorf in Kenia „beschnitten". Lange trug sie diese traumatische Erfahrung alleine, im Glauben, dies würde jedes Mädchen erleben. Als Filmemacherin geht Beryl Magoko nun mit nervös fröhlicher Naivität vor und hinter der Kamera der Frage nach, ob diese genitale Verstümmelung operativ rückgängig gemacht werden kann. Die dokumentierte Entscheidungsfindung zeigt viele sehr persönliche Erfahrungsberichte und erstaunlich detaillierte Erinnerungen an das traumatische Ereignis von Mädchen, die sich auch von ihren Müttern allein gelassen fühlen. Die Nacherzählungen dieser noch zu oft tabuisierten Verbrechen an afrikanischen Frauen differenzieren - es gibt auch Aufklärungskampagnen. Wobei die Geschichte besonders tragisch ist, wenn die Aufklärung einfach zu spät kommt. Magoko selbst zeigt sich bei einem wunderbar gezeigten Besuch in ihrem Dorf und den Versuchen, mit der Mutter zu sprechen, mit extremen Menstruations-Schmerzen in Folge der brutalen „Initiation".

Die Frage nach den Möglichkeiten, die Verstümmelung rückgängig zu machen, ergibt einen mutig persönlichen, bewegenden und wichtigen Film zu einem verdrängten Thema, das leider immer noch ein Tabu ist.