19.10.10

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt


USA 2010 (Scott Pilgrim Vs. The World) Regie: Edgar Wright mit Michael Cera, Alison Pill, Mark Webber 112 Min.

Ein Comic-Roman von Bryan Lee O'Malley ist die Grundlage dieser Geschichte von Scott Pilgrim (Michael Cera). Das erklärt einiges, aber kaum all die vielen Stilelemente. Im Prinzip lernt der sehr nerdige Teenager, dessen Haupteigenschaft eine weinerliche Stimme zum passenden Gesicht ist, seine Traumfrau Ramona (Alison Pill) kennen und muss sich mit deren sieben üblen Ex-Freunden auseinandersetzen. Das geschieht im Stile eines von Bollywood-Musicalelementen und anderen Genre-Zitaten verseuchten Videospiels. Gleichzeitig kämpft Scotts talentfreie Band in einem Wettbewerb und damit hat sich die Handlung schon erledigt.

Aufgefüllt wird der Teen-Film mit animierten Geräuschen, Text-Einblendungen und skurrilen Szenen. Ein witzig-wilder Stilmix, der auch mal auf TV-Soap macht, während sich die Erzählung an den sieben Kämpfen entlang hangelt. Wenn das im zweiten Kampf noch wie Karikatur wirkt, zeigt es sich in der Wiederholung als Haupt-Bestandteil des Films. Abgesehen vom Spaß am heftig bewegten Bild wirkt vieles wie eine Einführung ins Action-Kino für nerdige Anti-Helden. Doch trotz aller frischen Gimmicks dreht sich alles um Boy-meets-Girl. Die junge Beziehung muss sich nicht nur der tödlichen Exen erwehren. Man hat öfters das Gefühl, Scott und Ramona wollen einfach nur zusammen nach Hause und den Overkill an Effekten abstellen.