1.6.10

#9


USA 2009 (9) Regie: Shane Acker mit den Stimmen von Christopher Plummer, Martin Landau, John C. Reilly, Crispin Glover 79 Min.

Der post-humane Zeichentrick „#9“ (nicht zu verwechseln mit dem Musical-Kitsch „Nine“) war zu schön düster, zu emotional, zu nachhaltig und zu wenig oberflächlich, um als Multiplex-Futter durchzugehen. Deshalb blieb er weitgehend ungesehen, was eine Schande ist. In einem verfallenen Miteinander von altmodischer und futuristischer Technik erwacht die Puppe #9 zum Leben. Das liebenswerte Wesen aus Jutestoff mit dem Reißverschluss am Bauch fand gerade in den Kriegs-Trümmern einer Stadt den artverwandten #2, da wird dieser auch schon von einer grausigen Maschine entführt. Gegen den Widerstand des Führers #1 mit seiner Papst-Mitra und zusammen mit der mutigen Kämpferin #7 tritt #9 den Maschinenwesen entgegen und entdeckt den Sinn seiner Existenz.

Von einer durch Krieg völlig zerstörten Welt ohne jedes Leben erzählt Regisseur Shane Acker in der Langversion seines gleichnamigen Kurzfilms, ganz anders als beim Kinderspiel „Wall*E“. Ebenso faszinierend wie die Bilder der zerstörten Welt sind die Kreaturen mit Gesichtern wie in (Produzent) Tim Burtons „Nightmare“. Auch Timur Bekmambetow („Wächter der Nacht“) gehört zu den Produzenten. Entsprechend wirkungsvoll berührt der Kampf um die letzten Seelen in einer düsteren Welt. Die Originalversion gewährt zudem das Vergnügen der Stimmen von grandiosen Schauspielern wie Christopher Plummer, Martin Landau, John C. Reilly und Crispin Glover.