11.2.08

Preis der deutschen Filmkritik f=?ISO-8859-1?B?/A==?=r Dieter Schleip


Berlin. Gestern Abend wurden am Potsdamer Platz im Rahmen der Berlinale die Preise der Deutschen Filmkritik feierlich vergeben. Bereits zum dritten Male erhielt Dieter Schleip den Preis der deutschen Filmkritik für die Beste Filmmusik des Jahres. Und morgen kann der aus Aachen stammende Komponist in Berlin noch die Neuerscheinung einer Doppel-CD mit vielen seiner Melodien feiern.
 
"Ich liebe die Kritiker!" war die erste Reaktion des Komponisten, der in München für Film und Fernsehen arbeitet. Die Auszeichnung für die Beste Filmmusik des Jahres 2007 ging an den aufwändigen und ungewöhnlich groß orchestrierten Score zur Dokumentation "Die Hochstapler" von Alexander Adolph. Auch die Jury ließ sich davon überzeugen: "Der Umstand, dass ein Dokumentarfilm mit einem eigens komponierten vollorchestralen Soundtrack ausgestattet wird, ist selten genug. Darüber hinaus findet Dieter Schleip zarte, aber auch opulent-aristokratische Klänge für die vier Gentleman-Gauner, die hier offen über ihre „Profession" sprechen. Er denunziert seine Protagonisten nicht, auch wenn deren Aktivitäten oftmals am Rande der Legalität liegen. Ein charmantes Hörvergnügen, dass bestens mit dem Retro-Style des Langfilm-Debüts von Alexander Adolph korrespondiert."
 
Dieter Schleip wurde 1962 in Aachen geboren und lebt seit 1987 in München. Seit 1995 ist er ausschließlich als Filmkomponist tätig und schreibt vornehmlich komplexe Orchesterpartituren. Neben großen Kinofilmen komponierte er auch die Musik zu besonders anspruchsvollen, häufig preisgekrönten Fernsehfilmen.
 
Neben dem "Deutschen Fernsehpreis" 2003 und 2000 erhielt der immer neugierige und weiter suchende Schleip den "Preis der deutschen Filmkritik" 2002 für "Der Felsen" von Dominik Graf, der übrigens regelmäßig mit dem Ex-Aachener zusammenarbeitet. 2001 feierte die Kritik dessen Score zu "Die Einsamkeit der Krokodile" von Jobst Oetzmann.
 
Die enorme Wertschätzung in Fachkreisen zeigt sich auch in der liebevoll editierten Doppel-CD der verdienstvollen und qualitativ hochwertigen "Edition Filmmusik". Darin finden sich unter anderem Kompositionen aus "Liegen lernen", "Ausländer ohne Grund", "Aphrodites Nacht", "Tango zu dritt", "Die Hochzeit meines Vaters", "Kommissarin Lucas", "Der rote Kakadu", "Roula" und "Der Magier". Wobei Dieter Schleip Garant dafür ist, dass es nie wieder erkennbar im Sinne von langweilig ist. Die Reihe wird von der Fachzeitschrift fachkundig "film-dienst" begleitet und betont, dass der "aktuelle deutsche Kinofilm sich sehen- aber auch hören lassen kann: dank des Talents und der Vielseitigkeit von Filmkomponistinnen und -komponisten, die aus Filmen Hörerlebnisse machen." Besonders schön auch das 16-seitige Booklet mit Biographie und Infos zu allen Filmen.