26.11.06
Jackass Nummer 2
USA 2006 (Jackass: Number Two) Regie: Jeff Tremaine mit Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve-O 91 Min. FSK: k.J.
Die Kleinen spielen wieder Ego-Shooter? Gut so! Oder: Immer noch besser, als wenn sie diese Sachen hier nachmachen würden ... Man glaubt es nur vier Jahre nach dem Ende der "Jackass"-Serie und dem ersten Film schon wieder vergessen, oder verdrängt, welche idiotischen Selbstverstümmelungs-Aktionen Johnny Knoxville und seine Truppe da veranstaltet haben. Jetzt wird es noch bescheuerter, gemeingefährlicher und unglaublicher.
Sich mit verbundenen Augen und rotem Hemd in eine Stierarena stellen. Harmlos! Im Treppenhaus Skifahren? Kinderkram!!! Völkerball mit großen Medizinbällen - im Dunkeln? Besserer Schulsport! Raketenangetriebene Fahrräder oder Rollstühle auf Sprungschanzen sind nur Pausenfüller für die richtig harten Sachen, die der amerikanische Haufen von Idioten sich selbst und seinen "Freunden" antut. Es ist tatsächlich ein Wunder, dass die noch alle leben. (Leichte Zweifel an der Echtheit der Aufnahmen kommen deshalb auch immer wieder auf.) Da lässt sich einer mit 'nem Fischhaken in der Wange hinter einem Boot herziehen - als Riesenköder für Haie, die tatsächlich zuschnappen!
Es gibt auch noch besonders deftige Satire-Einlagen, die selbst Borat die Ausweisung aus Kasachstan beschert hätten. Völlig gleichberechtigt lassen Senioren ihre schlaffen Sexualorgane den prüden Amerikanern vorm Gesicht rumhängen. Genital oder anal, aus welcher Gegend die Ekelszenen stammen ist egal, Hauptsache es wird jemandem schlecht und viele werden sauer. Schön dabei, wenn sich selbst der Kameramann übergeben muss! Da macht auch Skandalnudel John Waters gerne bei einer ganz speziellen Einlage mit.
Eigentlich ist Knoxville ja mittlerweile Schauspieler. Und so meinte er es wohl ernst, als er nur das Gesicht kontrolliert, nachdem hunderte Gummigeschoße auf ihn abgeballert wurden und zentimetertiefe Wunden hinterließen. Aber nur an Armen, Beinen und am Bauch! Unfassbar. Und irgendwie paradox, wenn die Infantilität bei Akteuren und Publikum so weit getrieben wird, dass der Film keine Jugendfreigabe erhielt. Wie gesagt, ein Ballerspieler muss nicht das Schlimmste sein...