28.11.05

Banderas dreht in seiner Heimat

Banderas dreht in seiner Heimat
 
Von Günter H. Jekubzik
 
Madrid. Zuhause in Spanien ist er ein anderer Superstar: Antonio Banderas stellte in Madrid seinen zweiten Film unter eigener Regie vor. Der spanische Film "El camino de los Ingleses" (Der Weg der Engländer) wird für der Hollywood-Schauspieler eine Heimkehr nach Malaga, der Stadt seiner Jugend und einer intensiven Zeit.
Die Dreharbeiten beginnen in diesen Tagen und sollen vor Ostern abgeschlossen sein.

Bei der Vorstellung seines neuen Filmprojekts in Madrids ehemaliger königlicher Teppichfabrik übernahm Banderas in schicker Lederjacke selbst die Rolle des Moderators. Er hätte immer ein Schuldgefühl empfunden, keine spanischen Filme mehr gedreht zu haben, erzählte er. Und auf die Schwierigkeiten seines nicht besonders erfolgreichen Regiedebüts "Verrückt in Alabama" (mit seiner Frau Melanie Griffith in der Hauptrolle) angesprochen, begrüßte er die Dreharbeiten in der eigenen Sprache, das Englische sei doch hinderlich gewesen, seine kreativen Ideen umzusetzen.
 
Banderas wurde in Spanien mit den Filmen von Pedro Almodovar ("Atame. Fessle mich") bekannt und hatte seinen Hollywood-Durchbruch mit "Mambo Kings". Er war kürzlich noch auf Promotions-Tour für "Die Maske des Zorro" und wurde im August 45 Jahre alt. "El camino de los Ingleses" ist ein betont lokales Projekt, bei dem vor allem in Malaga junge Talente für die vielen Personen der Geschichte gesucht wurden. Von dort stammt auch die Schauspielerin Viktoria Abril, mit der Banderas nach vier gemeinsamen Filmen - u.a. Almodovars "Atame. Fessle mich" - nun wieder zusammen arbeiten will. Die Verehrung für Antonio durch sein Team nimmt vielfältige Formen an: Er ist mal Kumpel, mal Vater, sogar als Sonne, aber vor allem auch als Mensch geschätzt und wird noch richtig rot bei diesen Lobeshymnen.
 
Mit dem gleichnamigen Roman gewann der Buch- und Film-Autor Antonio Soler  den hochrangigen spanischen Literaturpreis Premio Nadal 2004. "El camino de los Ingleses" lässt in seiner Adoleszenz-Geschichte die Stimmung am Ende der Siebziger Jahre aufleben, lässt "den Schwindel sehen und fühlen beim Schritt von der Jugend zum Erwachsenenleben", wie Banderas es ausdrückt. Für diesen Film hat der spanische Superstar einige Hollywood-Angebote sausen lassen. Dass es reizvolle Andalusien-Bilder geben wird, garantiert wohl schon die Sponsorentätigkeit des dortigen Tourismusverbandes.