25.1.21
Stilles Wasser / Apple TV+
Inmitten einer Kinder-Medienwelt voll grell bunter und lauter Ablenkungen sind die Folgen von „Stilles Wasser" wunderbar ruhige Perlen für Klein und Groß. Basierend auf „Zen Shorts" und andere Bilderbücher des US-amerikanischen Zeichners Jon J Muth lernen wir die drei Geschwister Karl, Addy und Michael kennen. Die Kinder leben neben einem gemütlichen und weisen Riesen-Panda namens Stillwater – Stilles Wasser. Ganz spielerisch landen sie immer wieder bei ihm, wenn es mal zu viel regnet, wenn keiner an die Flugkraft der Weltraum-Rakete aus Kartons glaubt oder wenn der kleine Bruder wütend an einem blöden Spiel festhängt. Stillwater hat dann nette Zen-Geschichten parat. Darüber, dass der Regen ja auch gute Seiten hat und Spaß machen kann. Die kleinen, aber feinen Weisheiten dieser sind zwar verblüffend kindgerecht, aber auch große Zuschauer können etwas mitnehmen.
Man muss „Stilles Wasser" von den ersten Bildern an lieben. Mit einer 3D-Brillanz, die man vom ehemaligen Steve Jobs-Studio Pixar kennt, sind Stillwaters japanischer Zen-Garten, Koi-Teich und Kirschbaum gezeichnet. Während Karl seine Karton-Rakete baut, will der Panda mit Tusche und Pinsel malen. Die Kleckser einer Libelle nimmt er aber gerne in Kauf und wir staunen ob dieser Bild-Magie. Der zweidimensionale Zeichenstil der Binnen-Erzählungen, in denen immer andere Tiere zu neuen Erkenntnissen gelangen, wirkt traditionell japanisch. Es gibt pro 30-minütiger Episode zwei Geschichten. Bei so einem wunderbaren Fantasie-Freund muss man selbstverständlich an Miyazakis „Mein Nachbar Totoro" denken.
„Stilles Wasser" (Stillwater, USA 2020), Regie: Jun Falkenstein u.a., sechs Folgen à 30 Min., FSK: keine Angaben