11.1.21

American Gods – Staffel 3 / Amazon Prime Video


Internet, Facebook, Tinder ... Neue Götter bekommen immer mehr Einfluss in Amerika. Derweil darben Göttin der Liebe, Götterboten und vor allem der alte Gott-Vater Odin. Der Toten- und Kriegsgott bereitet in seiner menschlichen Form Mr. Wednesday (Ian McShane) mit alteingessenen KollegInnen den Kampf gegen die Neureichen vor. Wichtigste Figur dabei sein Sohn Shadow Moon (Ricky Whittle), der nach zwei fantastischen Staffeln zwar das Mythische um ihn herum akzeptiert, aber immer noch nicht mitmachen will.

„American Gods" bleibt in der 3. Staffel eine außergewöhnlich intensive Geschichte. Vom Hardrock-Konzert zu Ehren Odins bis zur Warteschleife von Shadows untoter Frau Laura Moon (Emily Browning) im irre ausgestatteten Fegefeuer sprudeln die Folgen nur so vor ausgefallen Ideen und Umsetzungen. Die Sammlung von alten Göttern der Einwanderer wird um einen indigenen (Graham Greene) erweitert. Der nicht gut auf Wotan zu sprechen ist, weil dessen Wikinger einst Indianer blutig massakrierten.

Neil Gaiman, der Schöpfer dahinter, gehört zu den interessantesten Autoren unserer Zeit: Der vielseitige Schreiber von Kinderbüchern („Coraline") und mysteriösen Geschichten („Good Omens", Amazon Prime) bereitet gerade sein nächstes Riesen-Projekt vor: Die 75-teilige, 2000-seitige Comic-Geschichte „The Sandman" wird endlich verfilmt. Derweil erlebte der Roman „American Gods" bei Staffel 3 einen erneuten Leitungswechsel hinter den Kulissen. Das ist der aufwändigen Produktion mit lebendiger Kamera und hochwertigem Produktions-Design nicht anzusehen. Aber die Geschichte verliert sich auf dem Weg zur vierten Staffel in zu vielen Details.

Die dritte Staffel von American Gods startete am 11. Januar bei Amazon Prime Video mit wöchentlich neuen Episoden.

„American Gods", Staffel 3 (USA 2021), Regie: Jon Amiel u.a., mit Ricky Whittle. Ian McShane, Emily Browning, Pablo Schreiber, zehn Folgen à 55 Min., FSK: keine Angabe