6.1.21
Lupin / Netflix
Omar Sy fegt im Louvre vor der Mona Lisa den Staub der Touristen weg. Der französische Superstar als Reinigungskraft? Bei der fünfteiligen Serie „Lupin" ist nichts, was es scheint. Denn Assane Diop (Omar Sy) war von Kindesbeinen an Fan des Roman-Meisterdiebs und Gentlemans „Arsène Lupin". Nun benutzt er dessen Inspiration und Anagramme des Namens, um das berühmte „Collier de la Reine" zu stehlen. Das Schmuckstück hat eine lange Geschichte, war im Besitz von Königin Marie Antoinette und Napoleons Gattin. In die jüngere Geschichte ist auch Diop verwickelt, denn sein Vater, ein herzensguter Chauffeur, wurde einst des Collier-Diebstahls beschuldigt und erhängte sich im Gefängnis. Nun versucht der neue Meisterdieb, den geliebten Vater zu rächen.
Showrunner George Kay („Killing Eve", „Criminal") und François Uzan legen mit „Lupin" einen „ziemlich besten" Neustart der alten Detektiv-Romane hin. Mit der Aufklärung der Vergangenheit sind in jeder Folge spannende kleine Heist-Geschichten verbunden. Der Raub eines Colliers aus dem Louvre während einer Gala reiht sich in weitere Pariser Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm, Seine und Omar Sy. Sein Assane kann gewinnendes Lächeln und Taschenspielertricks oft einsetzen, nutzt aber vor allem immer wieder die Verkleidung kleiner, mieser Jobs, um ungesehen zu bleiben. Denn, durchaus kritisch auf Rassismus hinweisend, betont „Lupin", dass farbige Putzkräfte oder Fahrrad-Boten, die Essen ausfahren, immer übersehen werden. So ist die Serie mit durchgehender Geschichte und mehreren Raub-Episoden auch durch die Hauptfigur des klugen Meisterdiebes und Wohltäters eine positive Erscheinung.
„Lupin" (Frankreich 2021), Regie: Louis Leterrier, Marcela Said, mit Omar Sy, Ludivine Sagnier, Hervé Pierre, Nicole Garcia, fünf Folgen à 45 Min., FSK: keine Angabe