23.7.14

Wacken 3D

BRD 2014 Regie: Norbert Heitker 100 Min.

Das Metalrock-Festival Wacken, das jährlich über das gleichnamige Dorf in Schleswig-Holstein hereinbricht, war mit dem Gegensatz von Vorgärten und verschlammter Festival-Wiese schon einmal als reizvolles Kontrastprogramm vor der Kamera. Anders als bei Sung-Hyung Chos Dokumentation „Full Metal Village" aus 2007 ist „Wacken 3D" vor allem ein kommentierter Konzertmitschnitt mit aufwändigen Aufnahmen vieler Kameras aus allen möglichen Perspektiven.

Wacken ist während des Festivals bevölkert von einer eine Menge durchgeknallter Typen in schwarzen Klamotten, aber auch „der friedlichste Ort der Welt". Hunde, die hardrocken beißen nicht, oder: „Um sich mit Menschen anzufreunden, muss man erst einmal aggressiv sein", wie es ein anderer Teilnehmer auf dem Zeltplatz feststellt. Viel weiter gehen die soziologischen Einblicke nicht. Dafür gibt es viel Stimmung, Musik, Crowdsurfing und kuriose Teilnehmer: Eine Taiwanesin führt uns mit ihrem Trolley im Schlamm über das Gelände zur Fortsetzung der Party im öffentlichen Schwimmbad von Wacken. Ein alberner Kerl verkleidet sich täglich neu, Alice Cooper, die Werbefigur eines Elektro-Marktes, gibt seinen Senf dazu. Auf der Bühne stehen Ur-Oldies wie Deep Purple mit „Smoke on the water" und die Pyromanen Rammstein. Ein Nachwuchswettbewerb mit Metal-Bands aus aller Welt bringt ein paar ungewöhnliche der „50 Varianten von Metal" in den Film. Ein Muss für die Fans und für alle anderen ein reizvoller Einblick zum Lächeln, Headbangen und Kopfschütteln.