29.7.14

Eyjafjallajökull - Der unaussprechliche Vulkanfilm

Frankreich, BRD, Belgien 2013 Regie: Alexandre Coffre mit Valérie Bonneton, Dany Boon, Denis Ménochet, Albert Delpy 92 Min. FSK: ab 6

Unaussprechlich oder doch unausstehlich? Können zwei extreme Unsympathen Spaß machen? Im Prinzip ja, nur hier wünscht man Dany Boon und Valérie Bonneton als zerstrittenes Paar schnell dahin, wo der Pfeffer wächst oder der Vulkan qualmt.

Dass bei der zufälligen Begegnung der heftig geschiedenen Ehemals-Partner Valérie (Valérie Bonneton) und Alain (Dany Boon) sie ihm direkt hochhackig auf die Hand tritt und er sie im Flugzeug-Klo einsperrt, ist nur der Auftakt eines zwanghaften Rosenkrieges on the Road. Valérie und Alain wollen auf möglichst getrennten Wegen von Paris zur Hochzeit der Tochter auf einer griechischen Insel. Doch die Flugasche des isländischen Eyjafjallajökull bringt sie schon in München auf den Boden ihres Streites zurück. Der einfach gestrickte Fahrlehrer kann für nur 4000 Euro den letzten Leihwagen ergattern aber die biestige Ex-Gattin entert den Familienporsche. Der Onkel (Julies Papa Albert Delpy) haut schon vor der Abfahrt ab, die Freunde der Tochter steigen bei der ersten Gelegenheit aus diesem Wahnsinn aus.

Nur wir im Kino müssen sitzen bleiben, wenn die hinterhältige Hexe und ihr bösartiger Troll in dem rollenden Rosenkrieg einen schweren Autobahnunfall verursachen, einen Bus abfackeln, erst einen Polizeiwagen und dann ein Flugzeug klauen. Selbstverständlich geht anders als im Flugsimulator, den Alain so gut beherrscht, echten Flugzeugen schon mal das Benzin aus. Doch die eigentliche Bruchlandung ist der Film selbst. Die Figuren bleiben dünn, unglaubwürdig und nervig. Ein religiöser Extremist in fahrender Arche mit ABS, der den Vulkanausbruch als Zeichen der Apokalypse sieht, interessiert da in fünf Minuten viel mehr als der ganze Rest. Irgendwann fallen Valérie und Alain völlig ohne Vorzeichen sogar leidenschaftlich übereinander her und riskieren ihr Leben füreinander. Größer als dieser Klops sind nur die Schlampereien, dass der Slowenische Flughafen sowie die Österreicher Autobahn unübersehbar in Belgien gedreht wurden. Und überhaupt war anscheinend der Bereich zwischen München und Athen gar nicht von der Vulkanasche betroffen - ein unnötiger Film also.