19.12.11

Ronal der Barbar

Ronal der Barbar

Dänemark 2011 (Ronal Barbaren) Regie: Kresten Vestbjerg Andersen, Philip Einstein Lipski, Thorbjørn Christoffersen 89 Min. FSK ab 12

Wickie und die Eierwärmer. Oder wäre das komisch, wenn man simplen Zeichentrickfiguren unten rum möglichst wenig anzieht? Nein, weder komisch, noch frech, noch originell. Eher entsetzlich im kläglichen Scheitern eines pubertär anzüglichen (sprich: nicht ange- oder erzogen) Mischmaschs aus geklauten Szenen.

Wie viele Grade der Blödheit gibt es und wieso ist „Ronal, der Barbar" immer noch kein „Trash", der dann schon wieder gut ist? Das Entsetzen, das dieser Film auslöst, ist größer als die Lacher, selbst bei einem nicht besonders kritischen Sneak-Publikum. Es ist eine alberne Animation, deren nordische Figürchen vor allem durch ihre ausgestellten Genitalien auffallen. Der Rest kommt so simpel und glatt aus dem Computer, dass die Verbindung von Animiert - Anima - Seele mal gar nicht funktioniert.

In Kopie von „Wickie" erzählt der Jungsfilm wie Ronal als einziger Schwächling unter den Barbaren sein Volk retten muss, nachdem es vom dunklen Herrscher entführt wurde, um mit deren Blutsuppe einen mythischen Dämonen zu beschwören. Zur Rettung muss wenig originell erst mal ein magisches Schwert gefunden werden. Als lächerliche Gefährten versammelt Ronal auf seinem „Abenteuer" eine kampfeslustige Schildmaid (unbesiegte Jungfer wie Brunhild), den bescheuerten und lüsternen Barden Alibert und einen tuntigen Elfen, dem man furchtbar dämliche Schwulenscherze anhängen kann.

Handlung, Szenen und Akteure sind extrem einfallslos zusammengebastelt aus Fantasy wie „Herr der Ringe" und sonstigen Nerd-Blockbustern wie „Star Wars". Man kommt nicht umhin, sich angewidert ein paar notorische Stubenhocker vorzustellen, die all ihre gesammelten Film-Erfahrungen mit der debilen Begeisterung von „Beavis and Butt-Head" in einen zotigen Abklatsch verwandeln, der auch nicht als Parodie funktioniert. Als Höhepunkt darf eine ganze Szene lang der Hodensack von Ronal die Handlung alleine bestreiten - was die Essenz des überzotigen Films zumindest recht gut ins Bild bringt.