USA 2011 (Dolphin Tale) Regie: Charles Martin Smith mit Morgan Freeman, Ashley Judd, Kris Kristofferson, Nathan Gamble, Harry Connick jr. 113 Min.
Laut Douglas Adam sind sie die intelligentesten Wesen der Erde. Das US-Militär missbraucht sie als die billigsten und besten Minensucher des Meeres. Delfine sind im Leben etwas Besonderes und im Film fast so effektiv wie Hunde. Deshalb wurden auch so viele Delfine für „Flipper" verschlissen, dass der Tierschutzbund wohl niemanden aufnimmt, der je eine Folge gesehen hat. Nun führt ein Film wieder dressierte Tiere vor, angeblich um ein Bewusstsein zu schaffen, damit die kleinen Kinogänger später dagegen protestieren, dass man Tiere für Zirkus, Zoo und Film (was ja alles irgendwie das Gleiche ist) dressiert.
Der Nintendo-Nerd Sawyer (Nathan Gamble) findet auf dem Weg zur Schule einen schwer verletzten, in Netze verwickelten Delfin am Strand. Fast ebenso wie vom Tier mit den klugen Augen ist er von der herbei eilenden, coolen Eingreiftruppe begeistert. Die hellblauen Helden der Meeresbiologie nehmen das gestrandete, bald Winter getaufte Säugetier mit zu ihrer heruntergekommenen Auffang-Station. Dort lernt Sawyer das gleichaltrige Mädchen Hazel kennen, ihre Familie kümmert sich um Tiere und Station. So viel Engagement ist selbstverständlich finanziell bedroht. Doch Saywer, der mit schulfrei belohnt wird, kümmert sich um Winter, deren Schwanzflosse amputiert wurde. Über den schwierig integrierten Handlungsstrang um Sawyers Cousin - der einstige Starschwimmer kommt als gehbehinderter Soldat aus dem Krieg - entwickelt der Junge die Idee, dem Delfin eine Prothese für die Flosse zu entwickeln...
Nach einer wahren Geschichte filetiert der Kinderfilm den Delfin für Unterhaltung und Rührung bis auf die letzte Gräte. Florida gibt den Hintergrund für dieses Kinderparadies am Meer. Dass Sawyer kaum von seinem Computerspiel aufblickt, bleibt kurz angedeutet und schnell gelöst, wie jedes andere Problem des kurzatmig effektheischenden Films. Die kleine Spannungs- und Erzählbögen könnte man als kindgerecht bezeichnen, doch da passen die zwei Stunden Lauflänge nicht zu. Die Rettung eines Delfins wird aufgelockert von vielen witzigen Einlagen wie dem Pelikan als Wachhund. Das digitale 3D-Getrickse geht (in wenigen Szenen) soweit, dass die Säuge-Tierchen sich selbst Luftringe ins Wasser blasen, durch die sie dann, gegen jedes Strömungsgesetz, schwimmen. Obwohl das Filmchen mit Morgan Freeman, Ashley Judd, Kris Kristofferson und Harry Connick jr. sehr, sehr prominent besetzt ist, scheitert die sympathische Begeisterung für ein paar andere Kreaturen auf dieser Erde an mangelndem Vertrauen auf die Kraft des einfachen Erzählens.