13.4.10
Cop out
USA 2010 (Cop out) Regie: Kevin Smith mit Bruce Willis, Tracy Morgan, Adam Brody, Kevin Pollak 107 Min. FSK ab 16
Om-Asch, om-asch …. der schwarze Polizist Paul Hodges (Tracy Morgan) wiederholt es oft genug, damit man weiß, was dieser Film sein soll. „Eine Hommage“ übersetzt sein Partner Jimmy Monroe (Bruce Willis) freundlich in die Kamera. Eine Hommage an die Buddy-Action-Komödien im Stile von „Beverly Hills Cop“ oder „Lethal Weapon“. Allerdings bleibt auch dieses Konzept den Film über schwer verständlich. Wollte hier Kevin Smith hier nur mal einen Film mit Bruce Willis machen, egal wie dämlich das Ergebnis wird?
Kevin Smith machte erstmals einen Film, bei dem er nicht selbst das Buch geschrieben hat - leider. Außer einer persönlichen Handschrift vermisst man auch die „regulars“, die üblichen Darsteller etwa von Jay und Silent Bob (Smith selber), oder Matt Damon und Ben Affleck.
Der Coole und der Lächerliche sind im Einsatz gegen das Verbrechen das sich nicht zwischen lächerlich-cool und cool-gefährlich entscheiden kann. Die Polizisten Paul Hodges und Jimmy Monroe verhalten sich zu ihrem siebten Dienstjubiläum tatsächlich wie ein altes Ehepaar. Dazu streitet sich Hodges privat mit dem neuen Stiefvater seiner Tochter, wer für deren absurd teure Hochzeit 50.000 $ hinlegen darf. Da der übereifrige Cop gerade suspendiert wurde, hängt alles an einer extrem seltenen Baseball-Sammelkarte, die selbstverständlich bei einem Überfall geraubt wird. Für die Karte soll Hodges dem Drogenboss einen gestohlenen Mercedes zurückholen, und im Kofferraum findet sich eine Frau, die es ab jetzt auch noch zu schützen gilt. Neben dem bösen mexikanischen Gangster hat diese Filmformel noch eine Quasselstrippe und einen Witzbold im Gepäck.
Eine seltsame Paarung, bei der weder der Film noch Willis etwas gewinnen. Die „Buddies“ verhalten sich meist wie kleine Kinder, und unter denen muss man vielleicht auch das Zielpublikum suchen. Auf der Meta-Ebene führt Bruce Willis als erfahrener Cop-Darsteller die ebenso mit dem Genre vertrauten Zuschauer durch einen Film mit unerfahrenen Partnern und Darstellern. Hodges zeigt sich immer wieder genervt von Typen, die nicht nach den Regeln der Cop-Action spielen. So braucht man nicht die ganze Zeit selber den Kopf zu schütteln. Willis erledigt auch diesen Job für uns. Er gibt seinen entspannt lächelnden, überlegenden Blick, spielt er den Bad Cop, manchmal auch den „Robocop“ und zitiert sich sogar selbst. Harold Faltermeyer, ein Hans Zimmer-Zögling, liefert wie in „Beverly Hills-Cop“ billige 80s-Musik. Seann William Scott macht die Joe Pesci-Kopie.
Kaum zu glauben: Dieser Film ist von Kevin Smith! Vom Schöpfer grandioser, tiefgängier Komödien wie „Jay and Silent Bob Strike Back“ (2001), „Dogma“ (1999), „Chasing Amy“ (1997) und „Clerks“ (1994). Dazu ist „Cop Out“ nicht so ein Na-Ja-Film von Smith, es ist ein ganz mageres, schwaches Filmchen. Höchstens das wilde Zitieren von Polizeifilmen sieht ihm ähnlich. Ein Genie geht vor die Polizeihunde. Letztlich muss man feststellen: Nicht Om-Asch an das Genre, sondern am Arsch ist das Genre hier.