2.7.08

Kung Fu Panda


USA 2007 (Kung Fu Panda) Regie: Mark Osborne, John Stevenson mit den Stimmen von: Jack Black / Hape Kerkeling (Po), Dustin Hoffman / Gottfried John (Shifu), Angelina Jolie / Bettina Zimmermann (Tigerin) 91 Min. FSK: o.A.

Panda-Bären sehen niedlich aus, hängen den ganzen Tag in Eukalyptusbäumen rum (wenn man sie ihnen nicht raubt) und tun ... nicht viel. Das liegt daran, dass Eukalyptusblätter ungefähr das Doppelte an Energie, die sie liefern, für das Verdauen verbrauchen. Deshalb kann man sich nur sehr schwer vorstellen, dass Pandas zwischendurch bewegungsreiche Kung Fu-Kämpfe abliefern. Außer sie bewegen sich heimlich so rasant, dass man gar nicht merkt, wie sie zwischen zwei Verdauungsschläfchen ein paar Bergbauern retten. Doch Panda Po hat in diesem gelungenen Zeichentrickfilm keine Zeit für Heldentaten. Die Gäste im Nudelrestaurant seines Vaters zu bedienen, überfordert den pummeligen Panda schon sehr. Manchmal hat er verwegene Ideen und möchte ein Tofu-Gericht auf die Speisekarte setzen, aber das wäre in der traditionellen Nudel-Familie ein Sakrileg. So gibt auch niemand Pos Träumen von Karate-Heldentaten eine Chance.

Als hoch droben im Bergkloster aus den Kung Fu-Schülern der Drachen-Kämpfer erwählt werden soll, schafft es der dicke Panda Po kaum, die tausenden Stufen zu erklimmen. Zu spät gekommen hüpft der Kung Fu-Fan vor den Mauern herum, entfacht tollpatschig ein Feuerwerk und landet im falschesten Zeitpunkt zu den Füssen der weisen Meisters Oogway. Prompt wird Po zum Auserwählten und alle hassen ihn: Die fünf Elite-Schüler und ihr strenger Meister Shifu. Jeder Versuch, dem Panda Kraft, Geschmeidigkeit und Schnelligkeit eines Ninja beizubringen, scheitert kläglich und sehr witzig. Trotzdem soll er als Drachen-Kämpfer das Geheimnis unendlicher Kraft erfahren und es gegen den übermächtigen Schnee-Leoparden Tai Lung schützen. Der ist gerade aus einem fernen Hochsicherheits-Verlies ausgebrochen und nähert sich mit großen Sprüngen.

Auch wenn einige Figuren asiatischer Kampfkunst nach Tieren benannt sind, bleibt es eine geniale Idee, Panda, Meerschweinchen und Co. als tapfere Kämpfer zu zeichnen. Vor allem, sie gegen den Strich zu besetzen sorgt schon beim ersten Anblick für großes Vergnügen: Wieso sollte ein Tiger eine Gottesanbeterin fürchten oder den Handkantenschlag einer Mamba? Und was ist mit dem Todeskrallengriff des Meerschweinchens? All das lässt vor allem Po kalt, wenn er Essen wittert. Und so muss der ungeduldige Meister Shifu ganz spezielle Trainingsmethoden entwickeln...

Die Macher von „Kung Fu Panda“ (es sich die gleichen wie bei „Madagascar“, „Ab durch die Hecke“ und „Shrek 2“) geben diesen Charakterzeichnungen sympathische Tiefe und ein flottes Tempo. Von den Weisheiten der Schildkröte Oogway bis zu den Albernheiten Pos sind alle Figuren sorgfältig gezeichnet. Während die Kleinen mit den netten Tierchen viel Spaß haben werden, mögen sich die Älteren an den einen oder anderen zitierten Kung Fu-Klassiker erinnern.