11.3.08

Love and Other Disasters


Frankreich/Großbritannien 2006 (Love and Other Disasters) Regie: Alek Keshishian mit Brittany Murphy, Matthew Rhys, Santiago Cabrera 90 Min. FSK: ab 6

Ausnahmsweise schwärmen wir mal von einer Schauspielerin: Die sehr süße Brittany Murphy-Show "Love and Other Disasters" gelang so unbeschwert und leicht, dass sie sich sogar reichlich Anleihen von "Frühstück bei Tiffany's" erlauben darf. Diese Brittany-Komödie packt locker die meisten Hollywood-Komödien in den Prada-Rucksack.

Emily Jackson (Brittany Murphy), die amerikanische Redakteurin der Londoner Vogue, hat ein Näschen für Mode und Männer. Meint sie jedenfalls. Es gibt schon adrette Zweifel, weshalb die hemmungslose Romantikerin mit ihrem schwulen Freund Peter (Matthew Rhys) zusammenlebt und rituell "Frühstück bei Tiffany" schaut. Sex hat sie mit dem Ex und vom Richtigen träumt sie nur. Paolo (Santiago Cabrera), der argentinische Assistent eines Fotografen könnte es sein, doch er ist definitiv schwul. Sieht Emily auf den ersten Blick. Schade, aber dann kann sie das Schnuckelchen Paolo ja mit Peter verkuppeln. So kommt es dazu, dass sowohl Emily als auch Peter einen wunderbaren Abend miteinander verbringen. Sie verpennt besoffen, dass er eigentlich mehr von ihr will. Und Peter merkt beim Abschiedskuss, dass da nichts unter Männern läuft, behält aber auf Bitten Pedros das Geheimnis für sich. So kann die komödiantische Verwirrung die emotionale Verirrung noch ein wenig mehr durcheinander bringen. Willkommen im Herzen der romantischen Beziehungskomödie.

Die Natürlichkeit, die Brittany Murphy nach einer eindrucksvollen Liste von Filmen immer noch auf die Leinwand zaubert, ist oberflächlich ihr großes Talent. Tatsächlich sie ein Profi, der schon mit 13 Jahren im Fernsehen zu sehen war. Dabei ist die Spannweite ihres Ausdrucks enorm: Von den koketten und niedlichen Posen in "Love and other Disasters" bis zum White Trash reichten ihre Rollen. Sie spielte "Durchgeknallt" und trieb es mit Eminem ziemlich wild in "8 Mile".

Irgendwie "un-hollywood" kommt dieses sympathische Liebes-Disaster daher. "Love and Other Disasters" verlässt sich ganz auf sein Leichtigkeit und den Charme seiner Hauptdarstellerin Brittany Murphy. Als frische und freche Kopie von Holly Golightly aus "Frühstück bei Tiffany's" gewinnt sie die Herzen, auch wenn es bis zum Dreifach-Finale dauert, bis das richtige dabei ist. Der Film spielt mit dem Song "Moonriver" und vielem anderen unübersehbar und -hörbar auf "Frühstück bei Tiffany" an und hat auch ansonsten eine schöne Musikauswahl. Damit alles nicht ganz kitschig wird, erwähnen Emily und Peter - von Beruf Drehbuchautor - zwischendurch immer mal, wie sehr die jeweilige Situation gerade nicht "wie im Film" ist. Das es trotzdem einer - und zwar ein guter - ist, macht den Reiz dieser sehenswerten Komödie aus.