USA 2021 (Ron's gone wrong) Regie: Sarah Smith, Jean-Philippe Vine, 107 Min. FSK: ab 6
Gerade hat Amazon einen Echo-Bildschirm auf Räder gesetzt, doch diese neuen „B-Bots" aus der Kinder-Animation „Ron läuft schief" laufen ihnen um Jahre digitalen Rang ab: Ein großes Ei mit Händen und Füssen sowie Rundum-Bildschirm. So kann der glänzende B-Bot zu allem werden, vor allem zum Besten Freund des jugendlichen Benutzers. Weil er jedes Detail über das Kind herunter- und wieder hochlädt. Nur nicht Ron - das Ausschuss-Modell startet gerade mal zu fünf Prozent, sein Lexikon hört bei A auf und er ist vor allem nicht online. Sein Besitzer Barney, sowieso Außenseiter und letzter ohne B-Bot an der Schule, muss ihn erst anlernen. Was letztlich sehr vergnüglich ausfällt. So wie alles andere Versagen Rons. Doch für den großen Konzern, der „aus Freunden Dollars machen" will, sind die Fehlfunktionen ein Problem. Deshalb schaltet er die Kameras und Mikros aller Bots an, um den Rebellen zu finden...
Neben dem wunderbar fehlerhaften Offline-Ron, der noch Plakate aushängt und damit für reale „Freunde" sorgt, macht auch die altmodische und schräge russische Familie Barneys viel Spaß. „Ron läuft schief" kommt perfekt zur großen Facebook-Kritik und dem fortwährenden Sonderangebot von Alexa-Geräten: Eine ganze Reihe wichtiger Themen wie Abhängigkeit von den Sozialen Medien und Mobbing werden verständlich und erspürbar präsentiert. Da gibt es die totale Kontrolle wie in „1984" und keine richtigen Freundschaften mehr. Wobei die wechselnden Oberflächen der Bots doch so richtig cool sind... „Ron" lahmt etwas im Finale, in dem wieder „die Cloud" sabotiert werden muss, liefert aber durchgehend klug und verantwortungsvoll gemachten Animations-Spaß.