2.2.21

Fate: The Winx Saga / Netflix


208 Folgen in acht Staffeln, vier Specials, drei Kinofilme, zwei Spin-offs sowie eine Realverfilmung - die seit 2004 laufende, italienische Zeichentrickserie für kleine Mädchen, „Winx Club" von Iginio straff, muss bei allen Bedenken als Erfolg bezeichnet werden. Jetzt präsentiert Netflix eine Realfilm-Serie rund um das Feeninternat Alfea für Teenager mit erschreckend anderer Ausrichtung. 

Diesmal landet Teenagerin Bloom (Abigail Cowen) im Internat der Feenwelt, um zu lernen, ihre magischen Flammenwerfer-Kräfte zu kontrollieren. Aber der Alltag ist hauptsächlich von Zickenkriegen bestimmt – trotz Monster vor der Tür. Schon das Setting um das unter „Muggles" (also Nicht-Feen) aufgewachsene Mädchen macht „Fate" zur oberflächlichen x-ten Variante von Teenie-Episoden zu „X-Men". Diese falsche Fortsetzung hat von der ersten Szene an mit deftigem Horror und später auch ruppiger Sprache nichts mit dem ursprünglichen Feen-Glitter für kleine Mädchen zu tun. Dreist, wie der Geschichte in einem Satz nebenbei die titelgebenden Flügel (eng. Wings) wegoperiert werden: „Wir hatten mal welche - die Verwandlungsmagie ging uns verloren," meint die Internats-Leiterin. Nach einem gewaltigen Alterssprung imitiert die „Winx Saga" nun Kino-Serien für Teenager wie „Die Bestimmung" und „Maze Runner". Auch wenn Eltern froh sein werden, den pastellfarbenen Overkill an magersüchtigen Prinzessinnen für bedenkliche Kleinmädchenträume los zu sein – dieser flache High School-Kram für ältere Winx-Fans ist nicht viel besser.

„Fate: The Winx Saga" (GB, Italien 2021), Regie: Lisa James Larsson, Hannah Quinn, Stephen Woolfenden, mit Abigail Cowen, Danny Griffin, Hannah van der Westhuysen, sechs Folgen à ca. 50 Min., FSK: keine Angabe