22.4.14

Amazonia - Abenteuer im Regenwald

Frankreich, Brasilien 2013 Regie: Thierry Ragobert 86 Min. FSK: ab 0

Ein Propeller-Flieger mit Zirkusäffchen im Gepäckabteil stürzt über dem brasilianischen Regenwald ab. Für das unter Menschen aufgewachsene Kapuzineräffchen beginnt eine sehr aufregende Reise durch den Dschungel damit, dass Nasenbären das Wrack voller Zirkus-Utensilien lustig untersuchen und sogar das Schloss zum Affenkäfig öffnen, um sich dann davon zu machen. Nun entdeckt der Film - vermeintlich mit den Augen des Affen - die Insekten-, Spinnen-, Pflanzen- und Tierwelt des Amazonas. Krokodile und andere Riesenechsen äugen träge herüber, alle möglichen Affen-Arten klettern am Ufer herum, eine Vogelspinne droht ebenso wie eine Riesenschlange. Das ist in der heutzutage üblichen hohen Bildqualität ein sehr spannender und abwechslungsreicher Ausflug. Wobei die rasanten Wechsel kaum Zeit für hoch aufgelöste Details wie die filigrane Fortbewegung von Schnecken lassen.

Mit der von Menschen dressierten und wegen seiner intensiven Mimik auch sehr einfach zu vermenschlichen Hauptfigur begeistert „Amazonia" leicht junges und natur-interessiertes Publikum. Und steht sich dabei selbst im Weg: Denn während er uns unterhaltsam schützenswerte Natur nahe bringen will, steckt er voller inszenierter Momente. Da erweist sich der kleine Held bei einem Wasserfall sogar als Stuntman und - wieder sehr komisch - als begossener Pudel beim Regenschauer. Die alte Sünde vieler Tierfilme wurde noch nie so heftig betrieben wie heutzutage. So schwimmt der technisch hochmoderne „Amazonia" noch nach Jahrzehnten im Kielsog von Disneys Klassiker „Die Wüste lebt". Wenigstens die nervigen Kommentare aus „Die Reise der Pinguine" hat man uns aber erspart.