11.9.25

Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle

„Demon Slayer" basiert auf der ab 2016 erschienenen, 23-bändigen Manga-Serie von Koyoharu Gotōge und ist seit dem Start der Verfilmungen im Jahr 2019 als TV- und Kinoserie ein weltweites Phänomen. „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – Infinity Train", der erste Teil einer Trilogie, die als Manga bereits abgeschlossen ist, brach im Juli beim Kinostart in Japan alle Rekorde. Wie sein Vorgänger „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba: Mugen Train", der 2020 den romantisch-fantastischen Anime „Your Name" und alle Trickfilme des Studio Ghibli von der Spitze verdrängte.

Die Geschichte dreht sich um den gutherzigen jungen Köhler Tanjirō Kamado, dessen gesamte Familie im Japan der Taisho-Ära von einem blutrünstigen Dämon getötet wird. Nur seine kleine Schwester Nezuko überlebt, verwandelt in eines dieser vampirartigen Monster. Über mehrere Erzählungen schließt sich Tanjiro den Dämonenjägern an, um die Ungeheuer zu bekämpfen. Jetzt geht es gegen den Oberdämon Muzan dort weiter, wo die vierte Staffel endete. Im freien Fall durch das Hauptquartier des Bösen, das Infinity Castle, eine architektonisch faszinierende Mischung aus Escher und Piranesi.

Die animierte Erzählung folgt einer simplen Struktur aus blutigen Schwertkämpfen und ist technisch exzellent umgesetzt. Es ist ein Abfeiern all dieser Superhelden und -Schurken in ausufernden Duellen der traumatisierten Überlebenden gegen die Oberdämonen. Die Überlänge von 155 Minuten ist für alle anderen als die Hardcore-Fans schwer erträglich, da sich der Film an die Abfolge der TV-Serien hält. Der Film unterbricht die Action immer wieder mit Backstorys um die persönlichen Entscheidungen der Figuren zwischen Gut und Böse und ist daher erzählerisch überdehnt. Ein völlig freilaufendes Zwischenspiel, das keine ernsthaften Mühen unternimmt, um Außenstehende in das geschlossene Universum hereinzulassen. Er ist sogar schlimmer als die berüchtigten zweiten Teile von Filmfinalen wie „Harry Potter" oder „Herr der Ringe".

Dabei ist die Kombination aus Handzeichnungen und Computeranimation trotz der typischen, auf expressive Mimik reduzierten Gesichtszüge faszinierend. Vor allem die aufwendigen Welten um die Figuren herum sind ein großes Sehvergnügen.

„Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle" (Japan 2025) Regie: Haruo Sotozaki, 155 Min., FSK: ab 16