21.8.22

Märzengrund


Deutschland, Österreich 2022, Regie: Adrian Goiginger, mit Johannes Krisch, Jakob Mader, 110 Min., FSK: ab 12

Auf Basis des Theaterstücks vom österreichischen Dramatiker Felix Mitterer hat Regisseur Adrian Goiginger ein Aussteigerdrama im Umfeld traditioneller Alpenbauern geschaffen: Elias (Jakob Mader) wächst unter einem rücksichtslosen Vater (Harald Windisch) auf, der ihn zu einem „echten" stumpfen und gefühllosen Bauern erziehen will. Weil er ja einmal den mit Härte und Gnadenlosigkeit zusammengerafften Hof übernehmen soll. Die Bücher der Mutter (Gerti Drassl) werden ihm verboten. Das geschenkte Auto, ein NSU Prinz, darf er nur behalten, bis die geschiedene Freundin (Verena Altenberger) den Eltern missfällt. Dieser enorme Druck führt in eine Depression, die der Arzt mit Elektroschocks behandeln will, doch der Vater schickt den Jungen auf die Hochalm „Märzengrund" in die Tiroler Alpen, wo Elias endlich seine Freiheit findet und für Jahrzehnte bleibt.

Erzählt in Rückblende vom Totenbett des alten Elias (Johannes Krisch), ähnelt der solide inszenierte und gespielte „Märzengrund" der Aussteiger-Romantik von „Der große Trip – Wild" oder „Into the Wild", ist allerdings erdverbundener, wenn Elias dem Ruf der Greifvögel in immer höhere Verstecke folgt.