Deutschland 2022, Regie: Ed Herzog, mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, 97 Min., FSK: 12
In der achten Rita Falk-Verfilmung um den niederbayrischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) muss dieser eine Kriminalgeschichte, Beziehungsprobleme und Freundschaftsbelastungen lösen: Seine Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) will Paartherapie, vielleicht kommt es da ganz gut, dass mafiöse Geldeintreiber den Laden von Lotto-Otto (Johannes Berzl) in die Luft jagen und es ein Todesopfer gibt. Während Franz Otto versteckt, vermutet das ganze Dorf außer Susi, dass da „mal was mit Ottos Mutter war". Bevor der alte Bromance-Kumpel und Kaufhausdetektiv Rudi (Simon Schwarz) mit in die Ermittlungen eingreift, schäumt reichlich Eifersucht wegen dessen neuer Flamme auf, der esoterischen Theresa (Stefanie Reinsperger) mit dem großen Herzen. Zu aller Aufregung in Niederkaltenkirchen gesellt sich auch noch ein dicker Lotto-Gewinn mit verschwundenem Lotto-Zettel.
Nach den Erfolgen von „Sauerkrautkoma", „Leberkäsjunkie" und „Kaiserschmarrndrama" setzt Ed Herzog seinen Region-Krimi für Das Erste weiter im Kino fort. Es gibt ein Wiedersehen mit dem bekannten Personal, das ganz groß ins (Fernseh-) Bild geholt wird, Boulevard-Verquickungen mit etwas Kriminalgeschichte und Humor zwischen seltenem Schmunzeln und groben Schenkelklopfern. Wenn gleich zweifach reihenweise Slangbegriffe für Sexualverkehr konjungiert werden, wirkt das eher pubertär befremdlich als eigenwillig reizvoll. Im Gegensatz zu anderen Regionalkrimis wie den schwarzhumorigen Österreicher Brenner-Krimis von Wolf Haas mit einem genialen Josef Hader in der Hauptrolle, bleibt es im Niederbayrischen mit dem Lokalkolorit provinziell. Es gibt nicht die großen Gedanken, keine Ausbrüche aus den erzählerischen Konventionen. Da ist die Eberhofer-Reihe viel eher auf dem Niveau einer TV-Reihe wie der alte Eifler „Mord mit Aussicht" mit Caroline Peters als Kommissarin Sophie Haas. OK fürs Fernsehen, aber deplatziert im Kino.