13.1.15

Patong Girl

BRD, Thailand 2014 Regie: Susanna Salonen mit Aisawanya Areyawattana, Max Mauff, Victoria Trauttmansdorff, Uwe Preuss 89 Min. FSK: ab 6

Der Weihnachtsurlaub einer braven deutschen Familie mit zwei erwachsenen Söhnen landet wegen überbuchter Hotels im Rotlicht-Viertel Bangkoks, wo sich der sehr jung aussehende Sohn Felix in die Einheimische Fai verliebt. Erst als er den Rückflug sausen lässt und mit Fai im Bus in ihre Heimat im Norden sitzt, erfährt Felix, dass Fai vor ihrer Geschlechtsoperation ein Mann war. Die große Verwirrung des heftig verliebten Jüngelchens läuft parallel zum Ausbruch der furchtbar dominanten Mutter, die vor ihrer etwas vertrockneten Ehe abhaut.

Dieses „Kleine Fernsehspiel" vom ZDF, das Spielfilmdebüt der Dokumentaristin Susanna Salonen, transportiert die wichtigen Dinge ganz deutlich über den Dialog. Doch diese anfängliche Unterforderung der Zuschauer wandelt sich mit der chaotischer werdenden Handlung in ein leichtes Vergnügen am Auseinanderbrechen der Touristen-Klischees. Es ist nett, dass Felix selbst zumindest in seinen thailändischen Sprach-Fetzen eine Geschlechter-Verwirrung an den Tag legt und penetrant die weibliche Form des Danke-Sagens benutzt. Und auch die alte Thai-Frau ganz im Norden des Landes, Fais Oma, macht auf Thai klar, dass sie bereits fünf Sprachen spricht und nicht noch Englisch lernen will. Wir verstehen das über Untertitel, sind also nicht nur auf der Seite der Touristen. Diese reizvolle Perspektivverschiebung macht den kleinen Gender-Road- und Reise-Film sehenswert.