26.9.22

Mutter (2022)

 
Deutschland 2022, Regie: Carolin Schmitz, 88 Min., FSK: ab 0
 
Anke Engelke auf den Spuren von Tilda Swinton in einem Experimentalfilm über die gesellschaftliche Position und persönliche Befindlichkeit von „Mutter" – das ist überraschend, irritierend und faszinierend gleichzeitig. Zuerst sitzt die begnadete Komödiantin, Schauspielerin und Moderatorin schaumbedeckt im Bad und erzählt. Doch ihre Stimme ist zu tief, aber gute Akteure kriegen so was ja hin. Bei der zweiten von insgesamt acht Frauen-Rollen, die alle von dem deutschen Star verkörpert werden, kommt ein Dialekt hinzu und es wird klar: Engelke bewegt die Lippen unglaublich synchron und lässt es später auch mal sein – in Form einer „Kunstpause". Sie gibt so acht Originalstimmen von Frauen wieder, die ein vielschichtiges Bild von Mutterschaft schildern. Diese nach anfänglichem Staunen Raum gewinnenden Inhalte, erhalten durch ein unterkühltes Spiel umso mehr Bedeutung. Die problematischen Geschichten von gescheiterten Beziehungen, routinierter Erziehung bis zur unangekündigten Entfernung der Gebärmutter zeichnen ein breites, durch die zugrunde liegenden Interviews dokumentarisches Spektrum des Mutter-Seins.