17.6.14

Die unerschütterliche Liebe der Suzanne

Frankreich 2013 (Suzanne) Regie: Katell Quillévéré mit Sara Forestier, François Damiens, Adèle Haenel, Paul Hamy 94 Min. FSK: ab 12

Die Lebensgeschichte zweier Schwestern in intensiven und bewegenden Momenten ist ganz schon viel für gerade mal 90 Minuten Film, doch Katell Quillévéré gelingt in ihrem zweiten Werk das Kunststück, mit kleinen Momentaufnahmen komplett zu packen: Suzanne und Maria wachsen bei ihrem verwitweten Vater Nicolas, einem liebevollen Fernfahrer auf. Während die eine ein braves Leben führt, ist das von Suzanne voller Brüche. Für die Liebe zu einem Kriminellen verliert sie die Erziehungsberechtigung für ihren Sohn und geht sogar ins Gefängnis. Schwester und Vater verzweifeln an ihr, doch sie geht ihren Weg weiter.

Ungemein eindringlich folgt auch Regie: Katell Quillévéré über Jahrzehnte ihren Figuren, die in allen Altersklassen von direkt begeisternden Schauspielerinnen verkörpert werden. Ihre Präsenz in den kurzen, offenen Szenen ist schier unglaublich. Nicht alles wird ausgesprochen und ausgespielt, aber man folgt - trotzdem oder deswegen - fasziniert den dramatischen Ereignissen, die so trocken präsentiert werden.

Hauptdarstellerin Sara Forestier erinnert auch von ihrer Rolle her an die junge Sandrine Bonnaire in „Vogelfrei". All dies sehr sehenswerte Schöne vollendet selbstverständlich Leonard Cohens Song „Suzanne", hier in der Version von Nina Simone.