3.5.15

Der Knastcoach

USA 2015 (Get hard) Regie: Etan Cohen mit Will Ferrell, Kevin Hart, Alison Brie, Craig T. Nelson 100 Min. FSK: ab 12

Will Ferrell ist als beschränkter Börsianer, der in den Knast muss, eine Witzfigur. Ein nerdiges, eitles Weißbrot, ein Geck, über den sich im Film erstmal niemand wundert, während man im Kino nur verwundert mit dem Kopf schütteln kann. Der gnadenlos ignoranten Aktien-Zocker heiratet bald Melissa, die Tochter vom Chef, und wird auch Teilhaber. Doch die Polizisten, welche die Verlobungsfeier stürmen, sind keine Stripper sondern echt. James wird wegen Börsenbetruges zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Was zu albern jämmerlichen Wehklagen führt, derweil der Film seinen Clou immer noch nicht von der Leine lässt. Um vorzuspulen: James lässt sich von einem schwarzen Wagenwäscher, der also qua Hautfarbe sicher Knasterfahrung haben muss, in den Tagen vor Haftantritt in San Quentin die nötige Härte gegenüber sicheren Vergewaltigungen durch Mithäftlinge antrainieren.

Was überhaupt nicht funktioniert, weil Darnell (Kevin Hart) ein unglaublich gesetzestreuer und lieber Familienvater ist. Weswegen der Humor nicht funktioniert, hat 1000 Gründe. Zwei sind die extrem schlecht gezeichneten Hauptfiguren, die den Gegensatz zwischen einem unverschämt reichen und einem armen Amerikaner darstellen sollen. Wobei der arme Darnell ein Firmenbesitzer ist, der das Haus für über 200.000 Dollar so gerade nicht kaufen kann. Will Ferrell, der in schrägen Filmen wie „Anchorman" durchaus komisch sein kann, wirkt hier nicht nur peinlich, er ist es!

Auf jeden Fall ist der ganze Mist so langweilig, dass Will Ferrell erst ein Messer im Kopf bekommen muss, damit man nach einer Stunde wieder aus dem unbequemen Kinoschlaf erwacht. Kurz darauf ist sein James nach viel langweiliger und vergeblicher Knast-Vorbereitung im Handumdrehen cool und Gangmitglied. Das ist Drehbuchschreiben für eine Aufmerksamkeitsspanne von maximal fünf Minuten. Besonders erstaunlich, da Regisseur und Koautor Etan Coen doch mal die Bücher von „Men in Black 3" und „Madagascar 2" hinbekommen hat.