9.2.15

When the Game Stands Tall

USA 2014 Regie: Thomas Carter mit Jim Caviezel, Michael Chiklis, Alexander Ludwig, Laura Dern 115 Min. FSK: ab 6

„When the Game Stands Tall" ist nicht nur der x-te Versuch der Resteverwertung nur für die USA gedrehter Sportfilme. Schlimmer - es ist ein religiös verquarkster Sportfilm zu einer Sportart, die in Deutschland ungefähr so interessiert, wie Curling in der Sahara. Er bejubelt eine Football-Schulmanschaft, die ziemlich erfolgreich ist. Zum Auftakt der neuen Saison bekommt der Erfolgstrainer einen Herzinfarkt, die jungen Star-Spieler haben mit sterbenden Verwandten und mit der Verführung durchs große Geldes der großen Universitäten zu kämpfen. Dann wird noch ein Spieler erschossen, was endgültig das alte Team, langjährige Freundschaften und vor allem den Team-Geist zerreißt, der einem hier mit jeder Szene ins Hirn geprügelt wird.

Neben groß angelegter Langeweile nervt der deplatzierte Film mit großartigen Einfällen, wie dem Sohn des Trainers, der kurz nach dem Herzinfarkt beleidigt ist, weil Papa das Team sobald nicht mehr trainieren kann. Dass die liegend wie stehend gleich katatonische Figur sich jetzt um seine Familie kümmern will, wird nicht erfreut aufgenommen. Sohnemann meint, als er einen Vater braucht, hatte er ein Trainer, und wo er jetzt einen Trainer braucht, einen lahmen Vater. Bob Ladouceur (Jim Caviezel) ist nebenbei Religionslehrer und meist mehr Priester als Trainer. Ein anti-charismatischer, sehr verschlossener Mensch.

Um den alten Mannschaftsgeist wieder zu finden, sollen die jungen, arroganten Spieler-Götter einen Tag lang Krankenschwestern bei der Pflege von Schwerverletzten - meist aus us-amerikanischen Kriegen - helfen, die mit Lähmungen und Amputationen in einem Reha-Programm sind. Die Lehre dabei ist allerdings nicht Demut vor Leben und Gesundheit, sondern es ist diese ideologische Grundlage für alles militärische Morden: Durchhaltewillen, Kameradschaft und Kampfbereitschaft.

Der auch ohne seine uninteressante Thematik einfach schlechte „When the Game Stands Tall" kann selbst in den vielen Szenen auf dem Platz, wo ja universal immer die Wahrheit liegt, keine Faszination für dieses andere Hinter dem Ball-Herrennen erzeugen. Ausgerechnet die Spielmomente lassen alles so simpel und leicht aussehen, wie es nach der Behauptung des restlichen Films nicht sein soll. Schlecht und unnötig.