11.2.15

Berlinale 2015 Eisenstein in Guanajuato

Großen Applaus erhielt auch gestern der britische Kino-Intellektuelle Peter Greenaway für „Eisenstein in Guanajuato" im Wettbewerb. Wie 1931 der sowjetische Regisseur Sergei Eisenstein nach Guanajuato reist, um seinen nie vollendeten Film „Que viva México" zu drehen, zeigt Peter Greenaway detailreich und humorvoll als Eisensteins Begegnung mit einer anderen Kultur, deren Umgang mit dem Tod und als Revolution des eigenen Körpers. Eisenstein gilt nach Greenaway als „Vaterfigur des Weltkinos, die unsere Sprache des Kinos entwickelte", das der Preisträger des Innovationspreises der Peter und Irene Ludwig Stiftung auch in diesem Film mit vielen Ideen weiter treibt. So ist „Eisenstein in Guanajuato" nicht nur ein intellektuelles Vergnügen vom wandelnden Lexikon unter den Filmregisseuren.

In Anlehnung an Eisensteins Revolutionsfilm „Oktober. Zehn Tage, die die Welt erschütterten" nennt Greenaway sein Werk „Zehn Tage, die Eisenstein erschütterten". „Berlinale. Zehn Tage, die die Filmwelt erschütterten" passt leider nicht. Denn bislang fand sich drinnen selten Begeisterung, wenig Streit oder engagierte Diskussion.