5.12.07

Für den unbekannten Hund


BRD 2007 (Für den unbekannten Hund) Regie: Benjamin Reding, Dominik Reding mit Sascha Reimann (alias Ferris MC), Zarah Löwenthal, Lukas Steltner, Gunnar Melchers, Hedi Kriegeskotte 107 Min. FSK: ab 12

Basti kommt raus aus Knast und vermisst seine Playstation mehr als die Freundin. Basti saß wegen eines Bruchs nicht wegen des Mordes, der ihn in Albträumen verfolgt. Um seiner Wut und einer möglichen Erpressung zu entfliehen schließt er sich Handwerksgesellen auf der Walz an, geht für drei Jahre und einen Tag auf Wanderschaft. Nach ersten Schwierigkeiten freundet sich der beschränkte und egoistische Junge mit den altertümlich lebenden Gesellen und mit ihren seltsamen Regeln an. Das Handy landet im Teich, nur die Schuld lässt sich auch in langen Regennächten nicht wegwaschen. Und immer deutlicher wird, dass Bastis Opfer ein guter Freund seiner neuen Kumpel war.

Nach "Oi! Warning" schicken Dominik und Benjamin Reding in ihrem von der Filmstiftung NRw geförderten Nachfolger einen jungen Neonazi auf Lehr- und Wanderjahre, trumpfen mit knalliger Farbdramaturgie auf und fesseln mit einer mythische Sühne. Die Geschichte wiederholt sich, holt sich gar selbst ein. In vielen Szenen beeindruckend kraftvoll, immer stark, wenn Bastis Beschränktheit mit Lust und Klugheit aufgebrochen wird, kann dieser bunte "Hund" seine Spannung nicht durchgehend halten. Doch allein die gute Geschichte im ungewöhnlichen Milieu verdient das Prädikat "sehenswert" "Für den unbekannten Hund".