14.12.17

Jumanji Willkommen im Dschungel

USA 2017 (Jumanji: Welcome to the Jungle) Regie: Jake Kasdan mit Dwayne Johnson, Jack Black, Kevin Hart, Karen Gillan, Nick Jonas ca. 120 Min.

22 Jahre nach dem ersten Versuch mit Robin Williams wird das Jumanji-Spiel wiederbelebt und es kommt ein ganz anderer Film raus. Was schon die Besetzung mit Dwayne Johnson („Baywatch", „Central Intelligence") und Jack Black („Gänsehaut", „King Kong") zeigt. Nichts Besonderes, aber halbwegs unterhaltsam und wenigstens nicht das Gleiche noch mal.

Die Absage an das Alte erfolgt gleich in der ersten Szene: Die gefundene Kiste mit dem gefährlichen Brettspiel Jumanji fliegt direkt in die Ecke. Man spielt jetzt am Computer! Aber die verstaubte Kiste / Idee lässt sich was Neues einfallen. Und nach einer knappen Einführung verschwinden vier Teenager in einem altmodischen Konsolen-Spiel. Sie sind als Spielfiguren im Dschungel von Jumanji gefangen und müssen mehrere Level überleben.

Der Witz der ansonsten sehr schematischen Handlung liegt im krassen Gegensatz zwischen den Teenagern und ihren Avataren: Der ängstliche Feigling landet im Körper des Ex-Wrestlers Dwayne „The Rock" Johnson als Dr. Smolder Bravestone, der selbstverständlich alle Fähigkeiten eines Action-Helden hat. Sein Freund aus Sandkasten-Tagen hingegen, der kräftige Sportler, wird zum ziemlich unfähigen, kleinen Scherzkeks (Kevin Hart), der vor allem nicht rennen kann. Und Rennen und Schreien ist die Hauptbeschäftigung in diesem Film.

Wobei alles eher lustig als spannend daherkommt: Das etwas dümmliche It-Girl Bethany pinkelt dämlich aufgeregt erstmals als Mann in Jack Blacks Rolle als Professor Shelly Oberon. Das Mädchen im Männerkörper droht penetrant unkomisch zum haarigen Schwulenwitz abzusinken, die Nachhilfe in Sachen weiblicher Verführung zeigt allerdings einen großartigen Jack Black. Denn die vierte Figur, die platte Lara Croft-Kopie Ruby Roundhouse (Karen Gillan) mit erstaunlichen Kick- und Kampf-Qualitäten war als Teenager ein kluges, aber sehr nerdiges und schüchternes Mädchen.

Ein alberner Komiker in Schwarz, ein Muskelmann mit Muskeln, noch ein Komiker, etwas verrucht, und eine Lara Croft für Arme. Das ist keine große Herausforderung für die Typen-Darsteller, die sich mit vielen Scherzen an der Computerspiel-Struktur entlang hangeln. Die Grundidee, Jugendliche und ihre Probleme spielerisch auf eine andere Ebene zu verlagern, hat etwas von Stephen Kings „Es", nur diesmal komisch und etwas abenteuerlich. Nachdem dies alles geklärt ist, kommt nichts mehr, auch wenn eine Art Zombie-Armee aus Kolonialisten unter Führung eines Herrn der Fliegen, Skorpione und Riesen-Ohrenkneifer immer wieder die Jagd beschleunigt.

Das ist letztlich alberne Kinderfilm-Action, die mangelnde Spannung gilt dabei als Pluspunkt. Bei „Jumanji 2" zahlt es sich mal aus, dass am Drehbuch mit Chris McKenna, Erik Sommers, Regisseur Jake (Sohn von Lawrence) Kasdan, Scott Rosenberg und Jeff Pinkner gleich fünf Leute rumgeschraubt haben. Da kommt sicher nichts Originelles oder was mit interessanter Handschrift raus. Aber wenigstens ein lauter, halbwegs anständig inszenierter und halbwegs unterhaltsamer Kram.