1.3.17

Wolves at the Door

USA, 2016 Regie: John R. Leonetti mit Katie Cassidy, Elizabeth Henstridge, Jane Kaczmarek, Adam Campbell 73 Min.

Die Morde der „Manson Family" im 1969 werden als der Tod des „Summer of Love" angesehen. Unter den Opfern waren auch Roman Polanskis schwangere Frau Sharon Tate und drei ihrer Freunde. Regisseur John R. Leonetti macht aus diesen kulturhistorisch notierten Verbrechen ein erbärmliches Horrorfilmchen, das der Filmverleih Warner bislang gerade mal in Indien, Kuwait und Deutschland zeigt: Im Prolog wird noch ein anderes Paar erschreckt und ein Polizist alleine in das überfallene Haus geschickt, denn die „Handlung" reichte nicht mal, um 70 Minuten voll zu bekommen. Dabei hat die kleine Abschiedsparty mit Sharon und drei Freunden eine extrem lahme Entwicklung, die in einer Anti-Handlung bald nur noch aus Bangemachen und Schreckmomenten besteht. Bedrohliches Brummen auf der Tonspur will Spannung erzeugen, dazu tauchen metaphysisch wirkende Gestalten immer wieder im Hintergrund auf. Das Abstechen in der sehr geräumigen Villa schreitet zumindest zügig voran. Die beiden Frauen liefern das finale Gekreisch.

„Wolves at the door" ist schlechtes, hilfloses Effektkino, das sich in andauernder Dunkelheit verstecken will, mit aus gutem Grund unbekannten Darstellern. Man gibt im Abspann vor, über die Morde der Manson-Familie aufklären zu wollen, aber der Film an sich mystifiziert und wiederholt nur erneut den Hype um den „satanischen Mörder" Manson. Alles bleibt ohne Sinn oder Motiv, die (männlichen und weiblichen) Täter sprechen nicht und haben kein Gesicht. Wenigstens geriet die Darstellung der brutalen Morde nicht drastisch, was man beim Terror der Tonspur nicht merkt. Die Taten sollen auch Polanskis „Macbeth" mit seinen gewalttätigen Szenen beeinflusst haben und so sollte man auf jeden Fall diesen „Macbeth" sehen, dort steckt mehr von dieser Nacht drin als in diesem Horror-Ausschuss.