25.10.16

Kubo - Der tapfere Samurai

USA 2016 (Kubo and the two Strings) Regie: Travis Knight 102 Min. FSK: ab 6

Der ganz besondere Zeichentrickfilm „Kubo - Der tapfere Samurai" erzählt endlich mal eine originelle Geschichte mit ungewöhnlicher und sehr reizvoller Ästhetik: Der Junge Kubo lebt im historischen Japan und kümmert sich um seine Mutter, seit sein Vater verstorben ist. Schon Kubos Alltag ist fantastisch, wenn der einäugige Junge auf dem Markt aus lauter Papierstücken Origami-Figuren zaubert und mit seiner japanischen Shamisen-Laute zu mythischen Geschichten animiert. Hinter seiner Augenklappe verbirgt sich ein Geheimnis und der Mythos von Kubos Großvater, dem Mond, der ihm ein Auge raubte und auch noch hinter dem zweiten her ist. Auf der Flucht vor grausamen Tanten und auf der Suche nach seiner wahren Bestimmung trifft der kleine Held mit den sagenhaften Fähigkeiten auf eine strenge Affen-Frau, die für Buddy-Momente sorgt. Geführt werden sie bei der Reise durch Wüste und übers Meer von einer winzigen Papier-Nachbildung seines Vaters in Ritterrüstung. Die Gesellschaft komplettiert der wie ein Käfer gepanzerte Samurai, der tatsächlich Schwierigkeiten hat, aufzustehen, wenn er auf dem Rücken landet.

Das ist im Wechsel witzig und sehr magisch. Kubo baut mit der Kraft seiner Fantasie ein großes Boot aus Laub-Blättern. Bald streiten sich Affe und Käfer wie Eltern, nebenbei macht ein unzerstörbares Schwert leckeres Sashimi. Wenn eine 3D-Erzählung faszinierend in Origami eingefaltet daherkommt, gibt es sogar wundersame Action, bei der kein Blut spritzt - hier fliegen nur rote Papierfetzen. Raffiniert und ausgefeilt wie die schöne Familien-Geschichte sind auch Figuren und Charaktere. Ein seltener Genuss für Augen, der auch noch den Blick erweitert. „Kubo - Der tapfere Samurai" stammt vom Animationsstudio Laika, das bereits für „Coraline" und „Die Boxtrolls" realisierte.