17.8.16

Mother's Day

USA 2016 Regie: Garry Marshall mit Jennifer Aniston, Kate Hudson, Julia Roberts, Jason Sudeikis 119 Min. FSK: ab 0

Wie ein liegengebliebenes Stück Kuchen, klebrig und schon leicht müffelnd, landet dieser Rest vom us-amerikanischen Muttertag nun in unseren Kinos. Zur Dekoration gibt es mit Jennifer Aniston, Kate Hudson, Julia Roberts und Jason Sudeikis einige Stars, Garry Marshall inszenierte das Ding im Wach-Koma und mit dem gleichen Nährwert wie eine Seifenblase tut der Film niemandem weh ... oder gut.

Ein Haufen kleiner Dramen, die genau so austariert sind, dass sie keinesfalls beim Popcorn-Knabbern stören. Das ist das Rezept für derlei Ensemble-Filme, die gerne zu Weihnachten, Ostern und jetzt (nicht) am Muttertag daherkommen. „Mother's Day" ist wie Aufzugsmusik für die Augen: Kommt einem irgendwie alles bekannt vor, fällt nicht auf, stört nicht. Mit Ausnahme von Jennifer Aniston, die sich auch in dieser Rolle wieder chaotisch mit Selbstgesprächen und immer am Rande des Nervenzusammenbruchs gibt. Ihre Mutter-Figur muss die neue, sehr, sehr junge Frau des Ex als Konkurrenz akzeptieren. Dann gibt es denn verwitweten Vater, der die beste Mutter ist, und die Tochter ohne Mutter, die sich nicht binden mag. Pretty Woman Julia Roberts gibt völlig leb- und regungslos eine Shopping-Kanal-Queen, die wohl einst in jungen Jahren besser Mutter gewesen wäre.

„Romantische Komödie" nennt man so was, wobei der Begriff so steril wie der ganze Film wirkt. Wenn es eine Peinlichkeit ist, Tampons im Supermarkt zu kaufen, weiß man, wie realistisch diese Figuren sind. Jennifer Aniston, Kate Hudson und Julia Roberts bleiben immer die bekannten Stars Jennifer Aniston, Kate Hudson und Julia Roberts, drohen nie ins richtige Leben abzurutschen. Das Problem, den Eltern eine lesbische Beziehung und einen dunkelhäutigen Partner zu offenbaren, könnte ein Drama ausfüllen – hier bleibt es austauschbare Hintergrunddekoration für billige und falsche Rührseligkeiten. Dazu ein paar Lebensweisheiten und schon lösen sich all die kleine Dramen in Wohlgefälligkeit, Versöhnungen und Hochzeit auf. Die übliche Nullsumme solcher harmlosen Ensemble-Filme. Sie rauschen vorbei und sind schnell vergessen. Ein „nette" Klebrigkeit, die durchaus Übelkeit und Verdauungsprobleme verursachen kann.